Der Mythos, man könne ein gutes Kugelpanorama nur mit einer Profi-Ausrüstung erstellen, ist weit verbreitet, aber falsch. Ein gutes Panorama vermittelt Emotionen, egal, ob die Aufnahme kleinere Mängel (wie zum Beispiel kaum wahrnehmbare Nahtfehler) aufweist. Viel wichtiger als der Einsatz sündhaft teurer Technik ist das Auge hinter der Kamera; ist die Auseinandersetzung mit dem Motiv. Und mitunter das Glück, im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein. Zurzeit liegen One-Shot-Kameras groß im Trend. Auch das Smartphone kommt vermehrt zum Einsatz. Hier steht der Spaß an der Sache an vorderster Stelle. In Sachen Bildqualität, Auflösung und Farbtreue können beide Systeme nicht so recht überzeugen. Dazu sind die Sensoren dann doch etwas zu klein dimensioniert und die Optiken zu schlecht vergütet. Mit dem Problem von Farbsäumen und lens flares kämpfen aber auch jene, die ein preiswertes Fisheye an ihrer Kamera betreiben. Es nützt die beste Kamera nichts, wenn die Optik nichts taugt. Kurzum: Die Idee, eine ausgereifte und womöglich bereits vorhandene Kompaktkamera zum Erstellen eines qualitativ hochwertigen Kugelpanoramas zu verwenden, ist nicht die schlechteste. Auch wenn der fotografische Aufwand im Vergleich zu einer 360°-Kamera etwas größer ist und weiteres Equipment, wie z.B. ein Stativ und ein VR- Kopf (Nodalpunktadapter), benötigt werden. Apropos Equipment. Wir haben eben mal schnell eine Profiausrüstung (Bild rechts) zusammengestellt, um preisliche Fakten zu schaffen: Ein Hobbyfotograf mit Ambitionen wird sich von 3.270 nicht abschrecken lassen. Wer auf die Geldbörse achtet, wird den Teufel tun, mehrere tausend Euro zu investieren, um ein Kugelpanorama anzutesten. So ähnlich erging es auch uns. Als wir im Jahr 2010 das erste Kugelpanorama im Internet entdeckten, stellten wir uns die Frage: Wie funktioniert das? Wie wird so ein Panorama fotografiert? Wir lasen uns sein und griffen zur Werkzeugkiste. Die Zielsetzung war, unsere Lumix TZ4 auf einen simplen Nodalpunktadapter anzuflanschen. Das Ergebnis sehen Sie rechts: Ein Eigenbau bestehend aus einem Blechwinkel und einem Aluminiumausleger. Nicht hübsch zwar, aber die Bastelarbeit funktionierte perfekt. Und die Kosten konnten sich sehen lassen: Zum Glück hat sich der Markt mittlerweile auf die Bedürfnisse eines Hobbyfotografen eingestellt. Die ersten Nodalpunktadapter (auch VR-Systeme genannt) kosteten an die 600€ und waren fürs Hobby viel zu teuer. Wer heute nach einem preiswerten VR-System sucht, findet Modelle ab ca. 80 aufwärts. In unserem Artikel „Sinnvolles Zubehör für die Panoramafotografie“ stellen wir preiswerte Hersteller vor und geben nützliche Tipps. Wer seinen ganz persönlichen Adapter bauen möchte: Sich einen Nodalpunktadapter zu basteln, ist keine Hexerei. Besuchen Sie unsere Seite Der Nodalpunktadapter im Eigenbau und informieren Sie sich, worauf Sie achten müssen. Unseren Eigenbau haben wir übrigens aus sentimentalen Gründen nicht verschrottet, aber vor kurzem ersetzt durch ein ultrakompaktes VR-System. Lutz Müller Fototechnik in Ilmenau steht an dieser Stelle exemplarisch für preiswerte Lösungen, die ihr Geld wert sind (was man von so manch einem China-Produkt nicht behaupten kann). Das Modell pocketPANO (Bild rechts) ist in zwei Varianten erhältlich. Die Variante COMPACT wird speziell für einen Kameratyp angeboten (z.B. Sony RX100, Canon G7X-II oder Fuji X100F), während die Variante VARIO für spiegellose Systemkameras mit Wechselobjektiven und alle Arten von Kompaktkameras entwickelt wurde. Die Preise liegen je nach Ausführung zwischen 79,90 und 199 €.
Kugelpanorama erstellt mit Kompaktkamera Fassen wir kurz zusammen: Sie benötigen neben Ihrer Kamera ein solides Stativ und einen Nodalpunktadapter. Um die Einzelbilder dann zu einem Panorama zusammenzunähen, bedarf es spezieller Software (Stitcher). Nahezu jeder Stitcher kann als Trial-Version kostenlos aus dem Netz bezogen werden. Besuchen Sie unsere Site Softwaretest . Hier werden Sie fündig und finden weitere Infos. Wir verwenden PTGui Pro und PanoramaStudio Pro als auch das freie Hugin. Das nun folgende Panorama wurde mit PTGui erstellt. Als Kamera diente unsere Lumix LX3. Der Kontaktabzug zeigt zunächst die Einzelaufnahmen in logischer Reihenfolge. Sie können die Bilder zum Vergrößern anklicken. Bereits in der Vorschau ist zu erkennen, dass sich die Bilder hervorragend zu einem Kugelpanorama zusammenfügen lassen. Der Stitcher hat eine equirectangulare Projektion erzeugt mit einem Seitenverhältnis von 2:1. Die maximale Auflösung beträgt 16.380 x 8.190 Pixel. Obwohl die Vorschau noch nicht gerendert ist, sind keine Abweichung hinsichtlich der Helligkeit ersichtlich. Die Farbtemperatur ist durchgehend harmonisch. Stitchingfehler haben wir keine entdeckt. Zum Abschluss zeigen wir das fertige Kugelpanorama mit einer Auflösung von 10.000 x 5.000 Pixel. Die Auflösung ist mehr als ausreichend für eine gelungene Webpräsentation.

Mit der Kompaktkamera zum Kugelpanorama

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Copyright | www.ralf-michael-ackermann.de © | 97877 Wertheim, 01.01.2024
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Weitere Kugelpanoramen finden Sie auf unserer Galerie
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Rüdesheim - Souvenir-Shop in der Drosselgasse
Animation: In dieser Reihenfolge wird ein Kugelpanorama fotografisch erstellt. Gestartet wird mit dem Blick in den Himmel (Zenit).
Nodalpunktadapter Novoflex VR-SLANT = 250 € Stativ Gitzo GT3541LS Systematic Carbon = 650 € Canon EOS 5D Mark II SLR-Digitalkamera Gehäuse = 1.700 € SIGMA 15mm F2,8 EX DG FISHEYE Objektiv = 670 € Summe = 3.270 €
Nodalpunktadapter Marke Eigenbau = 5 € Stativ Bilora mit drehbarem Panoramakopf = 45 € Panasonic Lumix TZ4 = 259 € Summe = 309 €
Wie wird der Nodalpunkt ermittelt? Anhand dieses Videos möchten wir Ihnen zeigen, wie Ihre Kompaktkamera korrekt auf den Nodalpunktadapter montiert und einjustiert wird. Jan Röpenack verwendet eine Spiegelreflex- kamera an einem mehrzeiligen Novoflex-Adapter. Das tut der Sache aber keinen Abbruch. Das Objektiv muss korrekt im Knotenpunkt stehen, ansonsten entstehen Parallaxefehler, die das Zusammennähen der Einzelbilder entweder erschwert, oder gar unmöglich macht. Bitte schauen Sie sich das Video in Ruhe an. Grundlagenwissen schadet nie.
29 Einzelaufnahmen ergeben eine “Sphäre”. Das erste Bild zum Himmel wird als Zenit bezeichnet, das letzte als Nadir (Bodenbild).
Kontaktabzug
Hier zeigen wir die komplette Bildserie eines Kugelpanoramas bestehend aus 29 Einzel- aufnahmen (zum Vergrößern bitte anklicken).
Wie viele Bilder werden für ein Kugelpanorama benötigt? Nach der korrekten Justage der Kamera stellt sich die Frage, in welchen Winkelschritten das Panorama fotografiert werden muss. Als Regelsatz gilt: Je kleiner die Brennweite, um so weniger Bilder werden benötigt. Bei einem Zoom-Objektiv wählt man folglich den maximalen Weitwinkelbereich. Fotografiert wird im Hochformat. Wichtig zu wissen: Die Software (Stitcher), die die Bilder später zu einem Kugelpanorama zusammennäht, erwartet eine Überlappung von ca. 20 - 50%. Wer die Werte selbst ermitteln möchte: Ein 35mm Objektiv verfügt über einen Bildwinkel von 38° x 54° am Kleinbildformat. Da wir im Hochformat fotografieren, steht der Wert 38° für den horizontalen Blickwinkel. In der Betrachtung sieht das aus wie folgt: Für die Berechnung der Winkelschritte in der Senkrechten (Schwenken und Neigen der Kamera) sind in unserem Beispiel die 54° Bildwinkel des 35mm Objektiv ausschlaggebend:
Der max. Bildwinkel beträgt 38° in der Horizontalen Der Stitcher benötigt ca. 20 bis 25 % Überlappung (8°) Der nutzbare Bildwinkel beträgt folglich 38° - 8° = 30° Teilen wir den Vollkreis in 30°-Schritte auf, benötigen wir 12 Einzelbilder pro Reihe 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Der max. Bildwinkel beträgt 54° in der Vertikalen Wir legen den nutzbaren Bildwinkel auf 45° fest. Die Überlappung sollte in der Regel etwas größer sein
Die folgende Tabelle kann als Anhaltspunkt für die Einstellung der horizontalen und vertikalen Rastwinkel in Abhängigkeit der Brennweite im Kleinbildformat (KB) genutzt werden. Dazu muss der an Ihrem Objektiv einstellbare Brennweitenbereich umgerechnet auf das Kleinbildformat bekannt sein (siehe Benutzerhandbuch der Kamera).
3 Reihen á 12 Aufnahmen plus Nadir und Zenit schließen das Kugelpanorama 1 2 3 Zenit Nadir
Brennweite KB
Drehwinkel
Bilder
Überlappung
Neigungswinkel
Reihen
Überlappung
15 mm
60° Horizontal
6
22%
45° Vertikal
3
55%
18 mm
45° Horizontal
8
33%
45° Vertikal
3
50%
21 mm
40° Horizontal
9
33%
45° Vertikal
3
45%
24 mm
30° Horizontal
12
45%
45° Vertikal
3
39%
28 mm
30° Horizontal
12
35%
45° Vertikal
3
31%
35 mm
30° Horizontal
12
21%
45° Vertikal
3
17%
50 mm
20° Horizontal
18
26%
30° Vertikal
5
24%
Der Standort der Kamera beim Erstellen eines Kugelpanoramas will gut durchdacht sein!
Wichtige Tipps für das erste Kugelpanorama Nachdem die Kamera montiert und korrekt im Knotenpunkt sitzt, sollte man im ersten Schritt das Objektiv zu jener Brennweite zoomen, für die der Nodalpunktadapter eingestellt wurde. Alle Bilder werden im Idealfall mit einer festen Blende, einer festen Belichtungszeit, einem festen Weißabgleich, fester ISO-Empfindlichkeit, sowie manuellem bzw. fest eingestelltem Fokus aufgenommen. Für eine hohe Schärfentiefe wird abgeblendet (f8-f11). Die richtige Belichtungszeit ermitteln Sie nach Augenmaß, indem Sie mehrere Aufnahmen in schattige und sonnige Partien schießen. Darüber hinaus möchten wir Ihnen folgende Tipps mit auf den Weg geben: Wie bereits erwähnt, lautet unser Rat, die Bilder für ein Kugelpanorama im M-Modus (manuell) zu erstellen. Viele Kompaktkameras bieten diese Einstellung leider nicht an. Die Belichtung und die Fokussierung erfolgen vollautomatisch. In diesem Fall müssen Sie Ihre Bilder mittels eines Bildbearbeitungsprogramms vor dem Stitchen angleichen. Bei durchschnittlich 28-38 Bildern sind immer wieder mal einzelne Bilder dabei, die etwas zu hell oder zu dunkel ausgefallen sind. Zwar gleicht ein Stitcher Helligkeitsdifferenzen aus, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Dann entstehen unschöne Nebelgebilde, unscharfe Bild- sequenzen, oder aber das fertige Panorama wirkt fehlbelichtet. Beurteilen Sie ihre Bilder sorgsam und passen sie die Bilder behutsam an. Sich eine Sicherheitskopie der Originalaufnahmen anzulegen ist ratsam.
Die richtige Position des Stativs
Windstille Tage bevorzugt
Unbelebte Plätze und Orte
Weniger Himmel ist mehr
Obacht vor Sonnenbrand
Equirectangulare Projektion, no blend
Schöllkrippen - Jahrtausendlinde St.-Lukas-Kapelle
Panorama von Ackermann Michael, fotografiert 07/07/2018
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Der Mythos, man könne ein gutes Kugelpanorama nur mit einer Profi- Ausrüstung erstellen, ist weit verbreitet, aber falsch. Ein gutes Panorama vermittelt Emotionen, egal, ob die Aufnahme kleinere Mängel (wie zum Beispiel kaum wahrnehmbare Nahtfehler) aufweist. Viel wichtiger als der Einsatz sündhaft teurer Technik ist das Auge hinter der Kamera; ist die Auseinandersetzung mit dem Motiv. Und mitunter das Glück, im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein. Zurzeit liegen One-Shot-Kameras groß im Trend. Auch das Smartphone kommt vermehrt zum Einsatz. Hier steht der Spaß an der Sache an vorderster Stelle. In Sachen Bildqualität, Auflösung und Farbtreue können beide Systeme nicht so recht überzeugen. Dazu sind die Sensoren dann doch etwas zu klein dimensioniert und die Optiken zu schlecht vergütet. Mit dem Problem von Farbsäumen und lens flares kämpfen aber auch jene, die ein preiswertes Fisheye an ihrer Kamera betreiben. Es nützt die beste Kamera nichts, wenn die Optik nichts taugt. Kurzum: Die Idee, eine ausgereifte und womöglich bereits vorhandene Kompaktkamera zum Erstellen eines qualitativ hochwertigen Kugelpanoramas zu verwenden, ist nicht die schlechteste. Auch wenn der fotografische Aufwand im Vergleich zu einer 360°-Kamera etwas größer ist und weiteres Equipment, wie z.B. ein Stativ und ein VR-Kopf (Nodalpunktadapter), benötigt werden. Apropos Equipment. Wir haben eben mal schnell eine Profiausrüstung (Bild rechts) zusammengestellt, um preisliche Fakten zu schaffen: Ein Hobbyfotograf mit Ambitionen wird sich von 3.270 nicht abschrecken lassen. Wer auf die Geldbörse achtet, wird den Teufel tun, mehrere tausend Euro zu investieren, um ein Kugelpanorama anzutesten. So ähnlich erging es auch uns. Als wir im Jahr 2010 das erste Kugelpanorama im Internet entdeckten, stellten wir uns die Frage: Wie funktioniert das? Wie wird so ein Panorama fotografiert? Wir lasen uns sein und griffen zur Werkzeugkiste. Die Zielsetzung war, unsere Lumix TZ4 auf einen simplen Nodalpunktadapter anzuflanschen. Das Ergebnis sehen Sie rechts: Ein Eigenbau bestehend aus einem Blechwinkel und einem Aluminiumausleger. Nicht hübsch zwar, aber die Bastelarbeit funktionierte perfekt. Und die Kosten konnten sich sehen lassen: Zum Glück hat sich der Markt mittlerweile auf die Bedürfnisse eines Hobbyfotografen eingestellt. Die ersten Nodalpunktadapter (auch VR-Systeme genannt) kosteten an die 600€ und waren fürs Hobby viel zu teuer. Wer heute nach einem preiswerten VR-System sucht, findet Modelle ab ca. 80 aufwärts. In unserem Artikel „Sinnvolles Zubehör für die Panoramafotografie“ stellen wir preiswerte Hersteller vor und geben nützliche Tipps. Wer seinen ganz persönlichen Adapter bauen möchte: Sich einen Nodalpunktadapter zu basteln, ist keine Hexerei. Besuchen Sie unsere Seite Der Nodalpunktadapter im Eigenbau und informieren Sie sich, worauf Sie achten müssen. Unseren Eigenbau haben wir übrigens aus sentimentalen Gründen nicht verschrottet, aber vor kurzem ersetzt durch ein ultrakompaktes VR- System. Lutz Müller Fototechnik in Ilmenau steht an dieser Stelle exemplarisch für preiswerte Lösungen, die ihr Geld wert sind (was man von so manch einem China-Produkt nicht behaupten kann). Das Modell pocketPANO (Bild rechts) ist in zwei Varianten erhältlich. Die Variante COMPACT wird speziell für einen Kameratyp angeboten (z.B. Sony RX100, Canon G7X-II oder Fuji X100F), während die Variante VARIO für spiegellose Systemkameras mit Wechselobjektiven und alle Arten von Kompaktkameras entwickelt wurde. Die Preise liegen je nach Ausführung zwischen 79,90 und 199 €.
Kugelpanorama erstellt mit Kompaktkamera Fassen wir kurz zusammen: Sie benötigen neben Ihrer Kamera ein solides Stativ und einen Nodalpunktadapter. Um die Einzelbilder dann zu einem Panorama zusammenzunähen, bedarf es spezieller Software (Stitcher). Nahezu jeder Stitcher kann als Trial-Version kostenlos aus dem Netz bezogen werden. Besuchen Sie unsere Site Softwaretest . Hier werden Sie fündig und finden weitere Infos. Wir verwenden PTGui Pro und PanoramaStudio Pro als auch das freie Hugin. Das nun folgende Panorama wurde mit PTGui erstellt. Als Kamera diente unsere Lumix LX3. Der Kontaktabzug zeigt zunächst die Einzelaufnahmen in logischer Reihenfolge. Sie können die Bilder zum Vergrößern anklicken. Bereits in der Vorschau ist zu erkennen, dass sich die Bilder hervorra - gend zu einem Kugel - panorama zusammenfü - gen lassen. Der Stitcher hat eine equirectangu - lare Projektion erzeugt mit einem Seitenverhält - nis von 2:1. Die maxi - male Auflösung beträgt 16.380 x 8.190 Pixel. Obwohl die Vorschau noch nicht gerendert ist, sind keine Abweichung hinsichtlich der Helligkeit ersichtlich. Die Farbtemperatur ist durchgehend harmonisch. Stitchingfehler haben wir keine entdeckt. Zum Abschluss zeigen wir das fertige Kugelpanorama mit einer Auflösung von 10.000 x 5.000 Pixel. Die Auflösung ist mehr als ausreichend für eine gelungene Webpräsentation.

Mit der Kompaktkamera zum Kugelpanorama

Nodalpunktadapter Novoflex VR-SLANT = 250 € Stativ Gitzo GT3541LS Systematic Carbon = 650 € Canon EOS 5D Mark II SLR-Digitalkamera Gehäuse = 1.700 € SIGMA 15mm F2,8 EX DG FISHEYE Objektiv = 670 € Summe = 3.270 €
Nodalpunktadapter Eigenbau = 5 € Stativ Bilora mit Drehteller = 45 € Panasonic Lumix TZ4 = 259 € Summe = 309 €
Wie wird der Nodalpunkt ermittelt? Anhand dieses Videos möchten wir Ihnen zeigen, wie Ihre Kompaktkamera korrekt auf den Nodalpunktadapter montiert und einjustiert wird. Jan Röpenack verwendet eine Spiegelreflexkamera an einem mehrzeiligen Novoflex-Adapter. Das tut der Sache aber keinen Abbruch. Das Objektiv muss korrekt im Knotenpunkt stehen, ansonsten entstehen Parallaxefehler, die das Zusammennähen der Einzelbilder entweder erschwert, oder gar unmöglich macht. Bitte schauen Sie sich das Video in Ruhe an. Grundlagenwissen schadet nie.
Kontaktabzug
Wie viele Bilder werden für ein Kugelpanorama benötigt? Nach der korrekten Justage der Kamera stellt sich die Frage, in welchen Winkelschritten das Panorama fotografiert werden muss. Als Regelsatz gilt: Je kleiner die Brennweite, um so weniger Bilder werden benötigt. Bei einem Zoom-Objektiv wählt man folglich den maximalen Weitwinkelbereich. Fotografiert wird im Hochformat. Wichtig zu wissen: Die Software (Stitcher), die die Bilder später zu einem Kugelpanorama zusammennäht, erwartet eine Überlappung von ca. 20 - 50%. Wer die Werte selbst ermitteln möchte: Ein 35mm Objektiv verfügt über einen Bildwinkel von 38° x 54° am Kleinbildformat. Da wir im Hochformat fotografieren, steht der Wert 38° für den horizontalen Blickwinkel. In der Betrachtung sieht das aus wie folgt: Für die Berechnung der Winkelschritte in der Senkrechten (Schwenken und Neigen der Kamera) sind in unserem Beispiel die 54° Bildwinkel des 35mm Objektiv ausschlaggebend:
Die folgende Tabelle kann als Anhaltspunkt für die Einstellung der horizontalen und vertikalen Rastwinkel in Abhängigkeit der Brennweite im Kleinbildformat (KB) genutzt werden. Dazu muss der an Ihrem Objektiv einstellbare Brennweitenbereich umgerechnet auf das Kleinbildformat bekannt sein (siehe Benutzer- handbuch der Kamera).
1
2
3
Zenit
Nadir
Brennweite KB
Drehwinkel
Bilder
Überlappung
Neigungswinkel
Reihen
Überlappung
15 mm
60° Horizontal
6
22%
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18 mm
45° Horizontal
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45° Vertikal
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45° Vertikal
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24 mm
30° Horizontal
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45° Vertikal
3
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28 mm
30° Horizontal
12
35%
45° Vertikal
3
31%
35 mm
30° Horizontal
12
21%
45° Vertikal
3
17%
50 mm
20° Horizontal
18
26%
30° Vertikal
5
24%
Wichtige Tipps für das erste Kugelpanorama Nachdem die Kamera montiert und korrekt im Knotenpunkt sitzt, sollte man im ersten Schritt das Objektiv zu jener Brennweite zoomen, für die der Nodalpunktad - apter eingestellt wurde. Alle Bilder w e r - den im Idealfall mit einer festen Blende, einer festen Belichtungs - zeit, einem festen Weißabgleich, fester ISO-Empfindlichkeit, sowie manuellem bzw. fest eingestelltem Fokus aufgenommen. Für eine hohe Schärfentiefe wird abgeblendet (f8-f11). Die richtige Belichtungszeit ermitteln Sie nach Augenmaß, indem Sie mehrere Aufnahmen in schattige und sonnige Partien schießen. Dar - über hinaus möchten wir Ihnen folgende Tipps mit auf den Weg geben: Die richtige Position des Stativs Stellen Sie Ihr Stativ möglichst zentral auf, so dass keine all zu großen Entfernungsunterschiede (zum Beispiel zu den einzelnen Gebäuden) entstehen. Wählen Sie einen schattigen Standort. Stehen Sie im Sonnenlicht, wird der Schatten Ihres Stativs und Ihr eigener Schatten später im Panorama zu sehen sein. Das heißt, Sie müssten in der Bildbearbeitung die Schatten mühsam retuschieren. Windstille Tage bevorzugt Vermeiden Sie Tage, an denen der Wind zu stark bläst. Grund: Wehende Fahnen, schaukelnde Bäume und Äste oder eine zu schnell vorbeiziehende Wolkenstruktur können dazu führen, dass der Stitcher nicht mehr in der Lage ist, die einzelnen Bilder zusammenzufügen. Diesem Frust geht man an windstillen Tagen aus dem Weg. Unbelebte Plätze und Orte Vermeiden Sie belebte Plätze und Orte. Grund: In einem mehrreihigen und mehrzeiligen Aufnahmeverfahren werden Sie dem Chaos der Straße nicht Herr. Umherlaufende Personen und umherfahrende Fahrzeuge können dann mal schnell doppelt und dreifach im Panorama erscheinen - oder aber es werden Personen nicht vollständig erfasst und nur angeschnitten abgelichtet. Das heißt, in Ihrem Panorama tauchen Menschen mit abgetrennten Gliedmaßen auf. Diese Retuschearbeit sollten Sie sich anfangs ersparen, indem sie ihr Panorama an unbelebten Orten erstellen. Weniger Himmel ist mehr Vermeiden Sie Panoramen mit einem zu hohen Anteil an Himmel. Grund: Die Software (Stitcher) benötigt beim Zusammennähen der einzelnen Bilder Kontrollpunkte, mit deren Hilfe die Fotos zugeordnet und ausgerichtet werden. Im schlimmsten der Fälle besteht ihr Himmel aus 12 Aufnahmen, die allesamt blau sind, ohne jeden Anhaltspunkt. In diesem Fall müssen Sie die Aufnahmen eigenhändig positionieren. Ein Anfänger sollte sich diese Arbeit ersparen. Obacht vor Sonnenbrand Vermeiden Sie Aufnahmen mit direkter Sonneneinstrahlung. Grund: bei einer diffusen Beleuchtung (z.B. bewölkter Himmel) sind die Helligkeitsdifferenzen sehr viel geringer, als wenn Sie einen sonnigen Tag wählen. Steht die Sonne voll am Himmel, werden Sie ggf. mit unschönen Blendenflecken konfrontiert. Blendenflecken können Sie aber auch verhindern, indem Sie direkte Schüsse in die Sonne hinein vermeiden. Positionieren Sie sich hinter einem Baum im Schatten, so dass die Sonne hinter den Blättern steht. Wie bereits erwähnt, lautet unser Rat, die Bilder für ein Kugelpanorama im M-Modus (manuell) zu erstellen. Viele Kompaktkameras bieten diese Einstellung leider nicht an. Die Belichtung und die Fokussie - rung erfolgen vollautomatisch. In diesem Fall müssen Sie Ihre Bilder mittels eines Bildbearbei - tungsprogramms vor dem Stit - chen angleichen. Bei durch - schnittlich 28-38 Bildern sind immer wieder mal einzelne Bil - der dabei, die etwas zu hell oder zu dunkel ausgefallen sind. Zwar gleicht ein Stitcher Helligkeitsdifferenzen aus, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Dann entstehen unschöne Nebelgebilde, unscharfe Bildsequenzen, oder aber das fertige Panorama wirkt fehlbelichtet. Beurteilen Sie ihre Bilder sorgsam und passen sie die Bilder behutsam an. Sich eine Sicherheitskopie der Originalaufnahmen anzulegen ist ratsam.
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Schöllkrippen - Jahrtausendlinde St.-Lukas-Kapelle
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Der max. Bild- winkel beträgt 38° in der Horizontalen
Der Stitcher benötigt ca. 20 bis 25 % Überlappung
Der nutzbare Bildwinkel beträgt folglich 38° - 8° = 30°
30°
Teilen wir den Vollkreis in 30°-Schritte auf, benötigen wir 12 Einzelbilder pro Reihe
Der max. Bildwinkel beträgt 54° in der Vertikalen
Wir legen den nutzbaren Bildwinkel auf 45° fest.
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Der Standort der Kamera beim Erstellen eines Kugelpanoramas will gut durchdacht sein!
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29 Einzelaufnahmen ergeben eine “Sphäre”. Das erste Bild zum Himmel wird als Zenit bezeichnet, das letzte als Nadir (Bodenbild).
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