Manfrotto
vertreibt
ein
umfassendes
Sortiment
an
professionellem
Zubehör
für
Foto-,
Video-
und
Filmanwendungen.
Ob
Stative
für
Kameras
oder
Beleuchtung,
Kamera-
und
Gerätetaschen:
die
Manfrotto
Produktpalette
umfasst
eine
für
Berufs-
und
Hobbyfotografen
unverzichtbare
Premium-Qualität.
Eine
Qualität,
die
ihren
Preis
hat.
Bei
der
Anschaffung
seines
Equipments
stellt
sich
ein
Fotograf
folglich
immer
die
Frage,
lohnt
die
Investition,
oder
stellt
ihm
der
Markt
nicht
preiswertere
oder
effizientere
Alternativen
zur
Seite.
Zu
einer
guten
Nivelliervorrichtung
gibt
es
allerdings
kaum
Alternativen.
Es
gibt
Anwendungsfälle,
da
muss
die
Kamera
sorgfältig
ausgerichtet
sein,
sonst
handelt
man
sich
bei
der
Retuschearbeit
unnötige
Zeitstrafen
ein.
Die
Frage,
wie
genau
die
Ausrichtung
sein
muss, steht auf einem anderen Blatt......
Die
Manfrotto
Nivelliervorrichtung
MA
338
gilt
als
Oldtimer
unter
den
Nivelliervorrichtungen.
Robust,
solide,
schwer,
unflexibel,
vielleicht
auch
schwerfällig
und
ganz
sicher
etwas
altertümlich
hinsichtlich
der
technischen
Umsetzung.
Die
Konstruktion
aufs
Wesentliche
beschrieben
umfasst
eine
kreisrunde
Grundplatte
mit
Gewindebohrung
zur
Aufnahme
auf
ein
Stativ
(3/8”),
drei
unter
120
Grad
angeordneten
Kugelkopfschrauben
und
Muttern
zur
Höhenjustage
und
einer
weiteren
Platte
mit
Gewindestift
(3/8”)
zur
Aufnahme
der
gewünschten
Gerätschaften.
Eine
Dosenlibelle
ist
mit
eingebaut.
Die
Justierschrauben
gestatten
die
Feineinstellung
auf
+/-
5°.
Die
einmal
gefundene
Einstellung
kann
mittels
Klemmringe
fixiert
werden.
Das
System
ist
ca.
4
cm
hoch,
wiegt
ca.
0,5
kg
und
soll
laut
Herstellerangabe
über
eine
maximale
Belastbarkeit
von
15
kg
verfügen.
Die
Manfrotto
Nivelliervorrichtung
MA
338
kostet
ca.
91
Euro.
Starten
wir
mit
der
Montage
-
von
unten
nach
oben,
beginnend
bei
dem
Stativ.
Und
hier
stoßen
wir
bereits
auf
das
erste
Problem.
Aus
historischen
Gründen
verfügen
nahezu
alle
Stativanbindungen
über
kein
metrisches
ISO-Gewinde,
sondern
über
ein
Zoll-Gewinde.
In
heutigen
Kameragehäusen
wird
ein
1/4-Zoll-20-Gang-UNC-Gewinde
(ca.
6,35
mm
im
Außendurchmesser)
verwendet,
dementsprechend
sind viele Consumer-Stative mit eben dieser Gewindegröße ausgestattet.
Siehe
Technik ABC = Stativgewinde
.
Der
direkte
Betrieb
der
Manfrotto
Nivelliervorrichtung
MA
338
ist
hier
nicht
möglich,
es
bedarf
einer
Adapterplatte
oder
einer
Einsatzbuchse.
Verfügt
man
indes
über
ein
Profi-Stativ
mit
einem
3/8"
16-
Gang-UNC-Gewinde
(ca.
9,6
mm
Außendurchmesser),
kann
man
die
Nivelliereinrichtung
natürlich
direkt
aufschrauben.
Ist
diese
Hürde
genommen,
versucht
man
mittels
der
Justageschrauben
die
Libelle
ins
Wasser
zu
legen,
denn
je
nach
Aufbau
(z.B.
bei
einem
Panoramakopf,
umgangssprachlich
auch
Nodalpunktadapter
genannt)
kann
es
sein,
dass
die
Wasserwaage
später
verdeckt
wird.
Zwar
sind
die
Schrauben
gerändelt,
in
der
Praxis
jedoch
sperren
sich
die
Kugelköpfe
gegen
jede
Verdrehung.
Dieses
Problem
ist
konstruktionsbedingt
(Dreipunktaufnahme)
und
nur
sehr
bedingt
eine
Frage
einer
anfänglichen
Schwergängigkeit.
Mit
etwas
Geschick
und
ganz
sicher
nicht
mit
einer
Einhandbedienung
ist
die
obere
Platte
nun
ausgerichtet
und
wir
könnten
unsere
Equipment
aufbauen,
doch
zunächst
möchten
wir
das
Gesamtpaket
hinterfragen.
Legen
wir
also
eine
professionelle
Wasserwaage
auf
den
Teller
und
überprüfen
wir
die
Exaktheit
unserer
Ausrichtung.
Das
Ergebnis
ist
ernüchternd
und
gleichermaßen
verständlich,
hat
man
z.B.
jemals
versucht,
eine
Dosenlibelle
mit
einer
anderen
oder
gar
einer
dritten
zu
vergleichen.
Diese
kleinen
und
scheinbar
praktischen
Helfer
sind
derart
ungenau
und
unpräzise,
dass
eine
Abweichung
von
2-3
Grad
keine
Seltenheit
ist.
Billigprodukte
im
Preissegment
von
ca.
10
Euro
treiben
das
Spiel
mit
5
Grad
Abweichung
auf
die
Spitze
(gemessen
auf
einem
Messtisch
mit
Messuhr),
so
dass
sich
die
Frage
stellt,
wohin
uns
die
maximale
Feineinstellung
der
Nivelliereinrichtung
von
+/-
5°
Grad
eigentlich
führt.
Womöglich
befriedigen
wir
lediglich
unseren
Messfetischismus,
womöglich
wird
eine
“FEIN”-Einstellung
bei
der
Fotografie
so
erst
gar
nicht
benötigt,
in
jedem
der
Fälle
taugt
eine
Nivelliereinrichtung
im
Toleranzbereich
von
ca.
1-3
Grad.
Weiß
man
um
diese
Fakten,
hat
Manfrottos
Dinosaurier
ausgedient.
Es
gibt
mittlerweile
schnellere,
flexiblere
und
preiswertere
Lösungen
auf
dem
Markt,
sogar
von
Manfrotto
selbst.
Hierzu
empfehlen
wir
einen
Blick
auf
unsere
Site
“
Kugelpanoramen,
welches
Equipment
benötigen
wir
wirklich?
”
zu
werfen.
Hier
wird
eine
Auswahl
an
Nivelliervorrichtungen
vorgestellt,
aber
auch
auf
Stative mit integrierter Nivellierung eingegangen.
Fazit
Die
Manfrotto
Nivelliervorrichtung
MA
338
hinterlässt
einen
extrem
soliden
und
wertigen
Eindruck,
doch
mit
den
Jahren
wurde
sie
von
technisch
ausgereifteren
Lösungen
überholt.
Sie
ist
unflexibel
in
der
Montage,
schwergängig
im
Anwendungsfall
und
etwas
zu
teuer
im
Vergleich
zu
Konkurrenzprodukten.
Eingefahrene
Puristen
mögen
auf
dieses
Urgestein
schwören,
der
Profi
verwendet
heute
Nivellierhalbschalen,
die
direkt
im
Stativ
verbaut
sind.
Legt
man
auf
den
Kaufpreis
von
ca.
90
EURO
noch
30
Euro
drauf,
erhält
man
ein
komplettes
Stativ
mit
integrierter
Nivellierung
(z.B.
aus
dem
Hause
Berlebach).
Das
steht
in
keinem
Verhältnis
zum
Nutzen,
zumal
viele
Stative
sogar
nachrüstbar
sind.
Der
Zubehörhandel
bietet
die
nivellierbare
Mittelsäule
“MDeVE”
von
Manfrotto
für
ca.100
EURO
an.
Vorteil:
mit
wenigen
Handgriffen
hat
man
die
Kamera
in
Sekundenschnelle
ausgerichtet.
Nachteil:
bei
Verwendung
extrem
langer
Tüten
(z.B.
in
der
Astrofotografie)
kann
das
Stativ
nebst
Kamera
und
Objektiv
bei
sorglosem
Umgang
kippen.
Neigungswinkel
und Schwerpunkt sollten nicht außer Acht gelassen werden.
Wer
auf
eine
konservative
Nivellierung
nicht
verzichten
möchte,
sollte
sich
nach
Alternativen
umsehen.
Manfrotto
selbst
bietet
in
der
Zwischenzeit
mit
der
Version
MA
438
eine
moderne
Version
an.
Die
allerdings
ist
auch
nicht
frei
von
Problemen.
Mitunter
ist
der
Spannhebel
nicht
zu
fixieren,
weil
sich
die
Feststellschraube
gelöst
hat.
Wer
dann
beim
Fotoshooting
den
passenden
Schlüssel
nicht
parat
hat,
darf
sein
Equipment
komplett
wieder
einpacken.
Als
sehr
viel
zuverlässiger
gilt
die
Acratech
Leveling
Base.
Mit
einem
Preis
von
ca.
115
Euro
ist
sie
zwar
teuer,
doch
dieser
Mehrpreis
amortisiert
sich
dank
der
durchdachten
Konstruktion.
Noch
teurer
und
leider
ohne
Libelle
kommt
die
Lösung
von
Novoflex
mit
dem
Namen
MagicBalance
daher.
Die
Karlotte
lässt
sich
um
+15°
verstellen.
Auch
hier
gilt:
Diese
Einstellmöglichkeit
ist
zum
Ausrichten
eines
Panoramakopfes
ideal,
da
beim
versehentlichen
Öffnen
die
Ausrüstung
nicht
so
weit
abstürzen
kann,
verwendet
man
indes
ein
langes
und
schweres
Teleobjektiv,
muss
man
den
Schwerpunkt
im
Auge
behalten.
Die
Novoflex
Lösung
verfügt
über
Einhandbedienung
mit
einem
zuverlässigen
Feststellhebel.
Unser
Preis-Leistungssieger
von
Mengs
stammt
aus
China
und
wird
auf
dem
deutschen
Markt
unter
der
Bezeichnung
DY-60N
angeboten.
Anfangs
waren
wir
skeptisch,
ob
eine
Nivelliereinrichtung
für
64
EURO
unsere
Erwartungen
erfüllen
kann.
Die
Antwortet
lautet
ja!
Der
robuste,
aus
Aluminium
gefertigte
Nivellierer
bewegt
sich
qualitativ
auf
hohem
Niveau,
lässt
sich
feinfühlig
bedienen
und
verfügt
über
alle
Features,
die
der
Panoramafotograf
benötigt.
Sogar
eine
Libelle
befindet
sich
mit
an
Bord.
Einziger
Nach-
teil: Die Lieferzeit kann mehr als eine Woche betragen.
Wir
haben
mehrere
Nivellierer.
Viele
davon
verstauben,
weil
die
Technik
voranschreitet
und
eine
moderne
Lösung
nun
mal
schneller
ist.
Unser
Rat:
schauen
Sie
sich
die
Modelle
vor dem Kauf sehr genau an.
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