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Das Panorama-Magazin

Kugelpanoramen. Die Welt in 360 Grad.

DIE URHEBERRECHTE DER FOTOS UND PANORAMEN LIEGEN BEIM JEWEILIGEN FOTOGRAFEN
Das Panorama Magazin Kugelpanoramen, die Welt in 360 Grad
Inhaltsverzeichnis Vorwort Wer oder was ist Slot.it? Unboxed = Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 Der Toyota im Fokus > Ansicht von unten Leitkiel > Weshalb ein Frankenslot? Leitkiel > Verkabelung und Montage Digital-Decoder > Positionierung und Einbau Heckbeleuchtung > LED´s für Licht und Bremslicht Frontlicht > LED´s hinter dem Scheinwerferglas Kabelbaum > Lage von Litzen und Steckern Erster Testlauf > Mit Slot.it-Schlappen auf der Bahn Reifen > Hinten „geschliffen“, vorne „gelackt“ Feintuning > Magnete, Gewichte, Fahrdynamik Feintuning > Fahrwerk beschweren und trimmen Fazit
Leser unserer Website werden überrascht sein, wenn wir uns diesmal einem völlig ande - ren Thema zuwenden: dem Slotcar-Racing. Da wir ab und an Gelegenheit haben, auf der Bahn eines Freundes mitzufahren, entschlos - sen wir uns während der Corona-Pandemie zum Kauf eines eigenen Racers. Ein Carrera- Modell sollte es allerdings nicht werden. Unsere Wahl fiel auf den Toyota 86C von Slot.it. Der Racer erhielt Licht, wir verbauten einen Carrera-Decoder, wechselten den Leit - kiel, zogen Ortmann-Reifen auf und wandten diverse Tuning-Maßnahmen an. Reicht das für die Pole-Position? Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr
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Vorwort

Slotcar-Umbau

Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it auf Carrera Digital 132
Wohl jeder von uns kennt sie und viele haben in Ihrer Kindheit mit ihr gespielt: Mit der Carrera-Rennbahn. Doch heute, wo Spielekonsolen unter dem Weihnachtsbaum liegen und die Kiddys sich in ihrer Freizeit mit Gaming-Apps beschäftigen, scheint die gute alte Autorennbahn ausgedient zu haben. Ein Relikt aus den frühen 60er und den späten 70er Jahren. Ist dem wirklich so? Nein! Carrera hat den Sprung in die Neuzeit geschafft. Dank digitaler Technik sind Spurwechsel mit Überholmanöver mög - lich, Tankstopps vonnöten, Gewitter erzwingen Regenreifen, Brems- und Motorschäden machen einen Boxen-Stopp erforderlich und am Monitor kann man die Rundenzeiten in Echtzeit verfolgen. All diese Features sind Extras; haben ihren Preis. Ferner führt das rasante Geschehen die Fahrzeuge schnell an ihre physikalische Grenzen. Folglich wird geschraubt und getunt, bis das Optimum erreicht zu sein scheint. Nur leider haben die kleinen Flitzer von Carrera markante Schwächen, die man mit Bordmitteln manchmal nicht ausbügeln kann. Abhilfe schaffen hochwertige Racer von Fremdanbietern. Wir haben uns für ein Modell von Slot.it entschieden. In diesem Artikel zeigen wir, wie wir den Toyota 86C Nr. 38 Le Mans 1986 mithilfe eines Decoders digital aufrüsten, so dass der Betrieb auf dem System Carrera Digital 132 möglich ist - mit allen Funktionen. Obendrein statten wir den Racer mit einer Beleuchtung aus, optimieren den Leitkiel und ziehen neue Reifen auf. Vielleicht hilft Ihnen unsere Beschreibung bei der Realisie - rung eines eigenen Projekts?!
Wer oder was ist Slot.it?
Der italienische Anbieter Slot.it bietet Automodelle der Größe 1:32 in diversen Gruppen an (GT LMP / GT3 / Gruppe C / DMT Classic) und hat sich aufgrund einer hervorragenden Verarbeitungsqualität und Detailverliebtheit weltweit einen Namen verdient. Die Modelle sind aus der Verpackung her - aus nur für analoge Bahnen geeignet. Zum Glück hat Slot.it die Zeichen der Zeit erkannt und bietet aktuell Modelle an, die bauseitig für die Aufnahme eines Digital-Decoders vorge - sehen sind. Herauszufinden, welche Modelle digital umrüst - bar sind, bedarf Insiderwissen. Wir empfehlen die Nachfrage beim fachkundigen Händler. Was macht Slot.it Slotcars so interessant? Hier kommen mehrere Details ins Spiel. Augenfällig ist, dass Slot.it sehr viel Wert auf Leichtbau legt. Dieser Faktor ist in Kinderhand nicht immer von Vorteil. Carrera-Modelle sind grundlegend robust und überleben den ein oder anderen Crash unbescha - det. Den ambitionierten Tuner aber stört jedes Gramm zuviel, welches den Schwerpunkt unnötig nach oben hin verlagert. Ein weiterer Pluspunkt steht für die Einstellmöglichkeit des Pendelspiels an der Vorderachse . Carrera-Achsen werden grundsätz - lich gesteckt, hier ist eine Korrektur nur bedingt möglich. Slot.it-Achsen kann man sogar in der Höhe justieren. Ein weiteres, feines Extra sind die Kabelführungen. Während Carrera keinerlei Fixpunkte vorsieht und die Kabel vom Leitkiel her kommend auf die Vorderachse „legt“, führt Slot.it die Kabel unterhalb der Achse durch einen kleinen Kanal, so dass die freie Beweglichkeit der Achse immer gewährleistet ist. Ein technisches Schmankerl sind die Antriebsteile von Slot.it. Während Carrera Antriebsritzel und Zahnräder aus Kunststoff verbaut, sticht der Konkurrent mit einem Ritzel aus Messing hervor. Und auch bei den Felgen wird nicht gespart. Die hinteren Felgen sind aus Alu, auf denen Reifen aufgezogen sind, die viel mehr Grip aufweisen, als dies bei Carrera der Fall wäre. Carrera-Reifen leiden unter Austrocknung und zerbröseln nach ganz kurzer Zeit. Der Tuner wählt Ort - mann-Reifen, die im Vergleich zu Slot.it-Schlappen nochmals qualitativ besser sind. Im Fazit sei gesagt: Slot.it-Racer sind gut durchdacht, preiswert und detailliert. Viele Tuning-Maßnahmen, die der ambitionierter Fahrer wünscht, sind bei dem italienischen Hersteller Standard. Doch lohnt ein Umbau?
Der italienische Anbieter Slot.it führt Slotcars auf hohem technischen Niveau
Unboxed = Toyota 86C Nr.38 Le Mans 1989 von Slot.it
Das Slotcar Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 wurde im Jahr 2020 von Slot.it vorgestellt. Wir entschieden uns aus mehre - ren Gründen für dieses Modell. Hier fließt der persönliche Geschmack mit ein, aber auch die Tatsache, dass der Toyota kein „Allerweltsmodell“ ist. Ferner verfügt das Chassis über Aussparungen zur Aufnahme eines Digital-Decoders. Leider findet man auf der Packung keinerlei Hinweise für diese Möglichkeit der Umrüstung. An dieser Stelle sollte Slot.it nachbessern. Branchenüblich wird der Racer in einer folierten Verpackung mit Umschüber geliefert. Bereits beim Anheben der Verpa - ckung wird deutlich, wie leicht das Modell ist. Dem Gefühl nach wiegt der Toyota in seiner Klarsichthaube weniger als ein „nacktes“ Carrera-Modell. Nachdem die Umverpackung entfernt ist, drehen wir das Modell auf den Kopf und finden in der Unterschale der Klar - sichthaube eine kleine Tüte mit Kleinteilen, 2 Madenschrau - ben und 1 Inbusschlüssel der Größe 0,9. Leider fehlt auch hier jedweder Hinweis, wofür die Kleinteile gedacht sind (dazu später mehr). Eine wie auch immer geartete Bedienungsanleitung ist im Slot-Car-Bereich eine absolute Ausnahmeerscheinung. Slot.it schließt sich dieser Unsitte an, bietet aber auf der Website einen umfassenden Katalog über verfügbare Ersatzteile. Insgesamt betrachtet beeindruckt der Toyota 86C Nr.38 Le Mans 1989. Selbst bei sehr genauer Überprüfung findet man keinerlei Fehler. Sämtliche Decals sind präzise ausgerichtet, ja fast schon penibel genau. Der Lack ist makellos. Nur die Leichtbauweise hinterläßt ein flaues Gefühl in der Magenge - gend. Ist dieses Modell mit lediglich 79 Gramm für den rauen Renneinsatz geeignet? Diese Frage klären wir später.
Bereits beim Anheben der Verpackung wird deutlich, wie leicht das Modell ist (79 Gramm)
Der Toyota im Fokus > Ansicht von unten
Hier zeigen wir den Toyota von unten. Die Bodenplatte des Fahrgestells ist extrem dünn, dementsprechend leicht verwindet sich die Platte, sobald der Racer demontiert ist. Die Arbeit als auch der Umbau an diesem Modell sind diffizil und für den Ungeübten eine kleine Herausforderung. Wenden wir uns den Details zu:
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Die Karosserieschale ist lediglich an zwei Punkten entlang der Mittellinie mit dem Fahrgestell verbunden. Diese „schwim - mende“ Bauweise verhindert ein Verkannten der Karosserieteile. Der Motor ruht auf einem Träger, der mit vier Schrauben an der Bodenplatte befestigt ist. Abhängig vom Bahnlayout kann man die Schrauben etwas lösen und erreicht somit durch die Entkopplung eine Pendelmöglichkeit an der Hinterachse. Hinter dem Motor ist ein Magnet verbaut. Optional kann der Magnet gegen ein Gewicht getauscht werden. Vor dem Motor kann ein weiterer Magnet - alternativ auch ein Gewicht - montiert werden. Die Bohrung zur Aufnahme der Carrera-Infrarot-Diode zum Schalten der Weichen ist bereits vorhanden. Der Leitkiel wurde von uns bereits auf Frankenslot umgerüstet. Zur dieser ersten Tuning-Maßnahme folgende Erklärung:
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Leitkiel > Weshalb ein Frankenslot?
Der Original-Leitkiel von Slot.it (siehe Bild links) ist im direkten Vergleich zu Carrera-Schwerten dünner (1,2mm statt 2,2mm) und taucht nicht so tief (6,2mm statt 6,9mm) in die Schiene ein. Würde man diesen Kiel auf einer Carrera-Digitalbahn 132 betreiben, würden die Weichen nicht richtig geschaltet, bzw. zurückgestellt. Nachfolgende Autos bezahlen unsauber gestellte Weichen mit einem Abflug aus der Schiene. Abhilfe schafft ein Kiel aus dem Hause Frankenslot . Wir haben das Modell Art. Nummer 88013 verbaut. Dieser Kiel kostet im Fachhandel je nach Anbieter zwischen 3 und 4€. Der Kostenfaktor ist gering, der Bastel - aufwand etwas größer. In der Szene genießt Frankenslot einen sehr guten Ruf. Wir hielten uns an die Empfehlungen des Herstellers und achteten auf störende Grate in der Aufnahmebohrung im Chassis, die aber nicht vorhanden waren. Während der Original-Kiel in die dafür vorgesehen Aufnahmebohrung ein - geclipst wird, führt man den Frankenslot von unten her in die Bohrung ein, dann wird der Kiel mittels Unterlegscheibe und Schraube befestigt. Scheibe und Schraube liegen bei. Nach dem Umbau griffen wir zur Schieblehre und stellten fest, dass der Frankenslot-Kiel etwas mehr aufbaut. Demzufolge lag unser Toyota mit den Schleifern auf der Schiene auf, die Vorderreifen hatten keinen Kon - takt mehr zur Bahn. Unser Rat: Bevor Sie dem ersten Impuls folgen und versuchen, die Vor - derachse zu optimieren, warten Sie bitte ab. Beim Betrieb mit Ortmann- Reifen, die nach dem Aufziehen noch geschliffen werden, müssen Sie die Höhenlage der Vorderachse ggf. erneut anpassen. Diesen doppelten Auf - wand sollten Sie vermeiden.
Der Slot.it-Leitkiel ist für den Betrieb auf Carrera Digital 132 ungeeignet
Der Frankenslot ist für den Digital- betrieb optimiert
Leitkiel > Verkabelung und Montage
Ein Kielwechsel geht mit Arbeit einher. In diesem Abschnitt zeigen wir, wie man den Frankenslot mit Schleifern versieht und wie man diese verkabelt. Hierfür benötigen wir zwei Hülsen D1,5x4 mit Bund, zwei Streifen Schleiferbürsten sowie eine rote als auch eine schwarze einadrige Silikonlitze in 0,25mm² (ggf. mit Stecker für den Decoder). Die beiden Kabel werden um die doppelte Hül - senlänge abisoliert, verzwirbelt und in die Hülsen gesteckt. Die aus den Hülsen herausragenden Litzen werden umgeknickt. Zur Veranschaulichung haben wir für diese Vorbe - reitung als auch für die dann folgenden Montage- schritte CAD-Modelle erstellt und Zeichnungen ausgeleitet. Bevor es weitergeht, noch ein Tipp: Sie sollten die Kabel in keinem Fall mit den Hül - sen verlöten! Nur so bleibt die volle Flexibilität erhalten und es kommt zu keinem Kabelbruch.
Der italienische Anbieter Slot.it führt Slotcars auf hohem technischen Niveau Unboxed = Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it Bodengruppe
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Während unserer Bastelarbeiten am Toyota 86C Nr. 38 Le Mans 1986 von Slot.it wurde der Bahnrekord mehrmals gebrochen. Zwei Audis lagen im Wettstreit, wobei das Modell LMS No.22A von Carrera mit 8,859 Sekunden die Spitzenposition errang. Eine Zeit, von der wir dachten, sie niemals knacken zu können. Tatsächlich erwiesen sich die ersten Versuche als zäh. Die Fahrcharakteristik des beschwerten Racers erschien unverändert; viel - leicht sogar eine Spur schlechter als zuvor. Mit Zeiten um die 9,3 bis 8,9 Sekunden wollten wir den Test bereits beenden, dann aber zogen wir die Reifen nochmals ab und es gelang im „Tunnelblick“ - also voll konzentriert - eine Fahrt, die bis dato unerreicht ist: 8,712 Sekunden .
Original-Leitkiel von Slot.it mit Maßen Frankenslot Leitkiel Art. Nr.: 88013 für Slot.it mit Maßen
Litze abisolieren | Litze in Hülse einführen | Litze abknicken
Kabelvorbereitung für die Leitkiel-Schleifer
Führen Sie den Stromabnehmer in den Leitkiel ein. Knicken Sie das Gewebeband im oberen Bereich um. Der Überstand sollte nicht gar so groß sein, sonst könnte der Schleifer im Inneren des Racers an irgend einer Stelle kollidieren. Fixieren Sie den Schleifer mit dem Daumen, dann erfolgt der zweite Knick. Der Schleifer bildet jetzt im Leitkiel eine S-förmige Kurve.
Schleifer in den Leitkiel einführen und wie dargestellt im oberen und unteren Bereich abknicken
Frankenslot mit Schleifer bestücken
Sobald beide Schleifer in den Leitkiel eingebracht und ausgerichtet wurden, können die Kabel ein - gepreßt werden. Nehmen Sie einen Dorn, einen Bohrer oder sonst irgendein Hilfswerkzeug zur Hand, um ein wenig Platz im Schleifer zu schaf - fen (vorbohren). Aber nicht übertrieben. Hiernach drücken Sie die Buchse nebst Kabel beharrlich bis zum Anschlag in den Leitkiel. Hier hilft eine Zange weiter. Prüfen Sie, ob wild abstehende Drähtchen zu einem Kurzschluss führen könnten. Diese ggf. abknipsen. Ziehen Sie ein wenig an den Kabeln, ob der Kraftschluss funktioniert. Im Regelfall hält diese Verbindung bombenfest. Ist alles okay, kommt der Leitkiel zurück an seinen angestamm - ten Platz. In dem nun folgenden Bild zeigen wir den konfek - tionierten Leitkiel verbaut im Toyota. Während der schwarze Zubringer sorgsam „verputzt“ wurde, ist das rote Kabel noch umgeben von einem Gespinst aus Drähtchen. Unser Rat, diese sorg - sam zu entfernen, kommt nicht von ungefähr. Zum einen schaut die Sache ordentlicher aus, zum anderen könnten sich abgefallene Drähte im Racer verteilen, was einfach nur unsauber ist. Da der Leitkiel im Gegensatz zu Carrera über keine Rückstellfeder verfügt, sorgen die beiden Kabel dafür, dass sich der Kiel mittig ausrichtet. Formen Sie also die Kabel sorgsam aus; achten Sie auf Leichtgängigkeit! Ein Tröpfchen Öl im Lager schadet nie!
Frankenslot Leitkiel komplett verkabelt
Nach dem Einpressen der Kabel ist der Leitkiel kpl. konfektioniert
Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it
Inliner | 23.000 U/min bei 12V | Drehmoment 170g/cm | Spurbreite H60/V60 | Radstand 100mm | ca.79 Gramm
Frankenslot Leitkiel verkabelt im Slotcar
Der schwarze Zubringer wurde „geputzt“, der rote noch nicht
Digital-Decoder > Positionierung und Einbau
Der Toyota hat reichlich freien Bauraum zur Auf - nahme des Decoders. Wir positionieren das Modell Carrera Digital 26732 zwischen Vorder - achse und Motorträger - und zwar so, dass die auf der Platine sitzende IR-Diode in der dafür vor - gesehenen Bohrung ihren Platz findet. Dazu wird die Platine im Racer so ausgerichtet, wie hier dar - gestellt:
Der Toyota hat reichlich Bauraum zur Aufnahme des Decoders
Frontlicht
Schleifer
IR-Diode (auf der Rückseite der Platine)
Rücklicht
Motor
Bevor Sie zum Lötkolben greifen, um das Motorkabel zu entfernen, noch ein Tipp: Plus liegt in Fahrtrichtung rechts und Minus dementsprechend auf der linken Seite. Sie können sich bei der Neuverkabelung an unserem Auf - bau orientieren:
Als wir den Decoder zum ersten Mal in den Racer setzten, waren wir enttäuscht, denn so richtig pas - sen mochte da nichts. Der Decoder lag auf den beiden Domen der Motorhalterung auf (Kurz - schlussgefahr) und kippte in einem Winkel von ca. 7 Grad in Richtung Leitkiel auf die Bodenplatte ab. Da wir an dieser Stelle neugierig waren, ob unser Toyota auf der Bahn funktioniert, entschie - den wir uns für eine provisorische Befestigung. Nach der Verlötung nahmen wir ein ca. 2 Millime - ter starkes doppelseitiges Klebeband der Marke TESA, pappten einen Streifen auf die beiden Dome und einen weiteren in den Boden, drückten die Platine auf die Klebestreifen - und siehe da: Die IR-Diode schaute korrekt aus der Bohrung; nahezu flächenbündig. Und auch der Schalter lag frei und war zugänglich. Es gibt Provisorien, die für immer bleiben. Ach ja: Ohne zuviel verraten zu wollen, der erste Test verlief ohne Probleme. Zwischenfazit: Der Umbau verlief bis hierhin rela - tiv zügig, wenngleich er dann doch einige Stun - den beanspruchte. Wo standen wir?
Der Slot.it-Toyota 86C - mit Digital-Decoder komplett verkabelt
Digitalisiert und komplett verkabelt
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Der Slot.it-Leitkiel wurde entfernt und ein Frankenslot für den Digitalbetrieb montiert. Die Kabel des Leitkiels verlaufen unterhalb der Vorderachse = Freilauf gewährleistet. Die Diode zum Schalten der Weichen befin - det sich an der korrekten Stelle und funzt. Der „Fahrtrichtungsumschalter“ ist zugäng - lich und funktioniert ebenfalls.
Wenden wir uns der Fahrzeugbeleuchtung zu. Wir beginnen am Heck.
Frankenslot Leitkiel in Toyota C86 von Slot.it Ansicht von unten
Heckbeleuchtung > LED´s für Licht und Bremslicht
Es gibt Modelle, da kann man die Rücklichter mit einem Skalpell behutsam entfernen, um dann die Steckbohrung oder die Aus - buchtung zum Ansetzen des Bohrers zu nutzen. So einfach macht es einem der Toyota nicht. Die Heckleuchten sind in der Fortsetzung „tragende Teile“ und richten zwei Karosserieteile untereinander aus. Aus diesem Grund ließen wir die beiden Attrap - pen unberührt und platzierten die LED´s um wenige Millimeter versetzt neben den Heckleuchten. Tatsächlich findet man im Innern der Karosse jeweils rechts und links auch nur eine einzige Stelle, die dafür geeignet wäre - ein Tunnel - keine 5mm breit. Schwierig, in dieser räumlichen Enge die Mitte zu finden. Wir griffen zum Handbohrer und setzten ein kleines Vorloch gefolgt von einem 3,1mm Bohrer, der dem Durchmesser der LED´s entsprach. Jetzt wurden die vorkonfektionierten LED´s eingepflanzt, verklebt und im Innern schwarz überstrichen. Weshalb der Lack? Weil eine LED immer auch ein klein wenig nach hinten abstrahlt. Und beleuchtete Radkästen? Nein, die müssen nicht sein.
Der Toyota 86C von Slot.it mit funktionaler Heckbleuchtung
Zwei LED´s im Heck sorgen für Fahr- und Bremslicht
Soviel zu den mechanischen Arbeiten. Jetzt zur Elektrik: Der Modellbauhandel bietet komplett verdrahtete Beleuchtungssätze an, die mit dem passenden Stecker für den Carrera-Digital-Decoder ausgerüstet sind. Einbauen, Kabel verlegen, Stecker verbinden, fertig. Komplettsätze mögen praktisch sein, nur leider sind sie auch teuer. Wer an dieser Stelle sparen und selbst löten möchte, benötigt neben Lötzinn, Litzen und Schrumpf - schlauch folgende Teile: • 2 x Standard LED in rot-diffus oder klar | 3mm | 2,1V | 20mA • 1 x Vorwiderstand 560 Ohm • 1 x 2-Pin-Buchsenstecker in der Größe 2.0mm Als günstige Bezugsquelle bietet sich u.a. Conrad an.
Schaltplan für Heckbeleuchtung
Frontlicht > LED´s hinter dem Scheinwerferglas
In einigen Forenbeiträgen wird empfohlen, das „Deckglas“ der Frontscheinwerfer zu entfernen, um das Abblendlicht zu realisie - ren. Unser Rat: Tun Sie das nicht! Der Toyota bietet genügend Platz im Bereich des Lampengehäuses, um sämtliche Arbeiten vom Radkasten aus zu erledigen. Sie finden ganz bequem jene Position, wo der Scheinwerfer-Dummy aufgebohrt werden muss. Wählen Sie einen 5er Bohrer, dann pusten Sie die Späne aus dem Lampengehäuse. Warum raten wir das? Weil das „Lampen - glas“ beim Einkleben unweigerlich Schaden nimmt. Sekundenkleber benebelt den Kunststoff. Und Kleber, der mittels UV-Licht aushärtet, hat nicht jeder zur Hand.
Hier der Schaltplan für die Frontbeleuchtung. Zwar bietet der Carrera-Digital-Deco - der 2 Ausgänge für die Frontbeleuchtung an, wir nutzen lediglich einen, das vereinfacht die spätere Kabelverlegung. • 2 x Standard LED in weiß klar | 3mm | 2,1V | 20mA • 1 x Vorwiderstand 100 Ohm • 1 x 2-Pin-Stecker 2.0mm
Schaltplan für Frontbeleuchtung
Der Slot.it-Toyota 86C - bereits vorgesehen für Digital-Decoder
Kritiker könnten einwenden, „scale“ sei der Toyota nun nicht mehr. Aber das stört uns nicht. Wir bevorzugen diese praktikable Lösung und denken, so schlecht schaut das Heck nicht aus. Warum wird so ein Aufwand um die Beleuchtung betrieben? Sollte sich im Rennverlauf der Sprit dem Ende zuneigen (Reserve), erhält der Fahrer am Monitor einen Hinweis und die Scheinwerfer beginnen zu blinken. Derart gewarnt, steuert man die Boxengasse an und lässt sich „virtuell“ betanken. Der Monitorhinweis bleibt im Eifer des Gefechts nicht selten unbemerkt.
Der Toyota mit funktionalen Heckleuchten auf der Bahn
Der Toyota 86C mit funktionaler Heckbleuchtung auf der Bahn Toyota 86C von slot.it mit Frontbeleuchtung in der Boxengasse
Wie man sieht, ist der Einbau geglückt. Wir haben übrigens die innen liegenden Scheinwerfer zur Aufnahme der LED´s verwendet, denn hier ist die Gefahr, mit den Vorderreifen zu kollidieren, am geringsten. Optisch mag es besser aus - sehen, wenn man die äußeren Schein - werfer modifiziert. Kommen wir zu den Kosten. Die vollständige Front- und Heckbe - leuchtung schlug mit ca. 4€ zu Buche. Der Einbau hat 2-3 Stunden verschlun - gen. Der Geübte wird den Umbau schneller bewältigen.
Der Toyota 86C von slot.it mit Abblendlicht in der Boxengasse
Kabelbaum > Lage von Litzen und Steckern
Hier zeigen wir, wie sich die Kabel vom Heck- und Frontscheinwerfer aus kommend kurz hinter dem Cockpit treffen und wie wir die Stecker für den Digital-Decoder positionierten. Als wir den Toyota zum ersten Mal präsentierten, hagelte es folgende Kritik: „Kein Mensch legt soviel Gewicht da oben rein!“ Ja, da mag was dran sein. Unsere Prämisse galt dem Handling; wir wollten den Zusammenbau von Karosserie und Fahrwerk so optimal wie nur irgend möglich gestalten. Den Schwerpunkt hatten wir zu diesem Zeitpunkt nicht im Fokus. Sollten wir die Verkabelung ändern? Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt! Jetzt mochten wir den Toyota auf die Schiene setzen und schauen, ob er läuft (an diesem Tag übrigens entstanden die oben gezeigten Fotos zum Thema Heck- und Frontbe - leuchtung).
Kabelbaum in der Karosserie Slot.it Toyota 86C
Der Kabelbaum in der Karosserie
Erster Testlauf > Mit Slot.it-Schlappen auf der Bahn
Die besagte Bahn, auf der wie ab und an mitfahren, hat eine Streckenlänge von 31m. Nach dem Start geht es in eine enge Kurve hinein, dann folgt eine Schnellpassage, die in einer Haarnadelkurve endet. Es folgt eine ausgedehnte Brückenfahrt mit Kurven unter - schiedlichster Radien. Nach einer weiteren Schnellpassage brettert der Racer in eine Steilkurve, umzirkelt dann ein zulaufendes Oval, welches in der Verlängerung über eine S-Kurve und dann an der Boxengasse vorbei bis zur Ziellinie führt. Gespannt, ob unser Toyota ein Lebenszeichen von sich gibt, setzten wir ihn auf die Schiene. Die Prozedur werden einige kennen: Slotcar auf die Strecke stellen, Taste CODE an der Control Unit drücken, danach Handregler wählen und die Weichentaste betätigen. Dann eigentlich sollte der Toyota munter blinken und startklar sein. Doch es tat sich nichts. Der Fehler war schnell gefunden. Wir mussten lediglich die Polung am Decoder umschal - ten, dann flitzten wir los. Erstaunlich leise für ein Inliner mit Messingrit - zel. In der ersten Kurve schwänzelte das Heck, dann flott weiter bis zur Haarnadelkurve und abermals ein Heckausbruch. Spur - wechsel? Einfahrt in die Boxengasse? Tankstopp? Alles okay! Nach einigen Runden pendelte sich die Zeit auf konstante 12 Sekunden ein. Ein Stück weit enttäuschend. Auf dieser Bahn gelten 10 Sekun - den als gut, der Rekord liegt bei 8.903 Sekunden. Der Rekordhalter ist ein Audi R8 LMS "Twin Busch“ von Carrera (siehe Bild). Doch wir wurden getröstet: „Zieh hinten geschliffene Ortmänner auf, das bringt dir satte zwei Sekunden“. Ja dann! Info: Das Bahnlayout wurde mit dem autorennbahnplaner.de erstellt (Layout zum Vergrößern bitte ankli - cken). Wir möchten dieses Programm allen Slotcar-Freunden wärmstens empfehlen.
Reifen > Hinten „geschliffen“, vorne „gelackt“
Um den perfekten Reifen wird in der Slotcar-Szene diskutiert und gestritten. Nur in einem Punkt ist man sich einig: Mit Carrera- Reifen macht das Hobby wenig Spaß. Ob das nun am Material liegt (Gummi) oder am Vulkanisationsprozess, mag dahingestellt sein. Fakt ist, Carrera-Reifen haben wenig Traktion und verhärten schnell. Ortmann-Reifen sind nicht aus Gummi, sondern aus Polyurethan (PU). PU-Reifen haben ordentlich Grip. Und Ortmann bietet im Gegensatz zu anderen Herstellern für nahezu alle gängigen Fahrzeuge den passenden Reifen. Kurzum: Wir zogen Ortmann- Schlappen auf. Und zwar den Typ 51A . Aber nur hinten. Denn nur an der Hinterachse wird Traktion benötigt. An der Vorderachse wäre Grip für einen mittels Leitkiel geführten Racer kontraproduktiv. 2 Ortmann-Reifen kosten ca. 3,50€. Nach dem Aufziehen werden die Reifen auf einer entsprechenden Schleifmaschine zuerst geschliffen, danach feingeschliffen, dann an den Kanten gerundet. Möglichst mit einem negativen Sturz. Ähnliches geschieht mit den Vorderreifen. Die aber erhalten einen positiven Sturz und werden im Anschluss mit Nagellack oder Sekundenkleber versiegelt. So erhält man eine extrem glatte Oberfläche. Das waren jetzt sehr viele Informationen auf einmal. Gehen wir ins Detail.
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Wie finde ich den passenden Ortmann-Reifen? Einige Modellbauhändler bieten eine Kompatibilitätstabelle an. Hier ein Beispiel von GOKarli:
Bahnlayout „Uwe“
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Mit welcher Vorrichtung wird ein Reifen geschliffen? Es gibt zwei Methoden. Die kostengünstigste ist die sogenannte Brettchenmethode . Hier wird das namensgebende Brett mit Schleifpapier bezogen und unter die Hinterachse des Racers platziert. Jetzt hebt man den Racer hinten an, gibt Gas und drückt die rotierenden Reifen auf das Schleifpapier. Der Handel bietet für ca. 90€ eine diesem Prinzip folgende Vor - richtung an. Nachteil: Motor und Getriebe des Racers werden stark beansprucht. Für die zweite Methode benötigt man eine spezielle Reifenschleifmaschine . Kosten je nach Ausführung zwischen 150 und 350€. Abhängig vom Modell kann man einzelne Reifen oder Reifen paarweise auf der Achse montiert planschleifen und ggf. auch mit einen negativen oder positiven Sturz versehen. Nachteil: Für das Hobby sind derlei Maschinen eine teure Angelegenheit.
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Worauf muss man beim Schleifen achten? Das Thema ist zu komplex, um hier in aller Ausführlichkeit abgehandelt werden zu können. Aus diesem Grund empfehlen wir: Schauen Sie sich das folgende Video an. Hier werden viele grundsätzliche Fragen geklärt.
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Mit welcher Körnung wird geschliffen? Grobschlichten = 120-180er Körnung > Schlichten = 320er Körnung > Nassschleifen = 600er Körnung Sollte der Grip nachlassen, empfiehlt Ortmann eine 400-600er Körnung (Nachschleifen).
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Und was bringen all diese Maßnahmen auf der Bahn? Sie erinnern sich an unsere Rundenzeiten auf Originalschlappen? Sie betrug 12 Sekunden im Mittel auf 50 Runden. Beim zweiten Test absolvierten wir die Strecke mit geschliffenen Ortmann-Reifen, beim dritten Testlauf waren die Vorderreifen mit Sekundenkleber versiegelt - und beim vierten Testlauf justierten wir zusätzlich die Höhenposition der Vorderachse. Jede einzelne Maßnahme brachte messbare Erfolge. Hier die Ergebnisse:
Fazit
Testläufe dieser Art sind im Regelfall aussagekräftig, insofern die Rundenzeiten in einem Bereich von wenigen Zehntel reproduzierbar sind. Natürlich wird es immer Abweichungen geben. Die eine Runde gelingt, die andere nicht. Persönliche Schnitzer kann man getrost außen vorlassen. Tritt ein Fahrfehler hingegen öfters auf, muss man die Ursache(n) hinterfra - gen. Der Rekordhalter auf dieser Bahn - der Audi R8 LMS "Twin Busch“ von Carrera - absolvierte sämtliche Kurven auf der Bahn souverän, während unser Toyota mit dem Heck ab und an schwänzelte, um dann mit dem langen Heck an der Leitplanke entlangzuschleifen. Zum direkten Vergleich durften wir zwei „Fremdfahrzeuge“ mit „Stummelheck“ auf die Bahn setzen und testen. Hier die gefahrenen Zeiten:
Carrera Lamborghini Huracán GT3
9,327 sec.
Carrera Audi R8 GT3
8,903 sec.
Weshalb Carrera-Modelle wie ein Brett auf der Bahn kleben, ist schnell beantwortet. Im Fahrgestell sind zwei Ferro-Magnete verbaut und auch der Motor erzeugt ein zusätzliches Magnetfeld. Wie stark diese Kräfte im Zusammenspiel wirken, kann man mit einer handelsüblichen Feder- oder Löffelwaage ermitteln. Wir haben einige Modelle auf der Bahn stehend vermessen und waren über die extreme Streuung überrascht. Bevor wir mehr verraten, möchten wir ein deutliches Statement abgeben. In keinem der Fälle werden wir unseren Toyota mit sogenannten Supermagneten auf Neodym-Basis zupflastern. Am liebsten wäre uns ein Fahrzeug ganz ohne Permanentmagnet . Im Gegenzug fahren wir als Gast auf einer Bahn, auf der Carrera- & Scalextric-Modelle im Wettkampf stehen. Magnetlos würden wir nur hinterherfahren. Im Sinne der Chancengleichheit möchten wir die Magnetkraft des Toyotas lediglich anpassen. Die Schwierigkeit bei diesem Unterfangen war, zu ermitteln, welche Magnetkraft bei Carrera „Standard“ ist. Zu diesem Zweck hatten wir uns folgende „Prüfvorrichtung“ einfallen lassen:
Feintunig > Magnete, Gewichte, Fahrdynamik
Zwischenfazit Wie im echten Renngeschehen auch, entscheiden Zehntel, Hundertstel und Tausendstel über Sieg oder Niederlage. Im Fazit erreichte der Toyota Platz 2. Ihm fehlten 0,267 Sekunden auf den Erstplatzierten. In Sachen Kurvenverhalten bestand Optimierungsbedarf. Das schwänzelnde Heck kostete wertvolle Zeit. Derlei Probleme kann man mit Gewichten begegnen. Oder aber mit dem Verbau eines Mittelmagneten, über den der Toyota „ab Werk“ nicht verfügt. Ab jetzt war Feintuning gefragt.
6 Kugelpanorama - Mercedes CLS 350 BE Shooting Brake - Innenansicht Kugelpanorama - Messerschmitt BF 109 vom Hochstativ - mit Sound Kugelpanorama - Laboe - Technisches Museum U-995
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Laboe - Technisches Museum U-995
Messerschmitt BF 109 vom Hochstativ - mit Sound
Kugelpanorama - Laboe - Unterseeboot U-995 Dieselraum
Laboe - Unterseeboot U-995 Dieselraum
Magnet-Haftkraft in Abhängig- keit zum Abstand
Mit welcher Magnetkraft wird ein Carrera-Modell an der Hinterachse auf die Schiene gedrückt?
Magnet-Haftkraft in Abhängigkeit zum Abstand
Die „Prüfvorrichtung“ ist nicht perfekt. Um die Haftkraft exakt ermitteln zu können, müsste sich die Federwaage austariert im Schwerpunkt des Racers befinden - unter Berücksichtigung aller Magnetkräfte. Ferner müsste gewährleistet sein, dass sich sämtliche Räder zeitgleich von der Schiene lösen. Solch einen Aufwand wollten wir nicht betreiben. Stattdessen positionierten wir die Waage möglichst nah an der Hinterachse des jeweiligen Racers und achteten darauf, die Hebelwirkung so gering wie nur irgend möglich zu halten. Im Anschluss führten wir die gleiche Prozedur an der Vorderachse aus, um die Gewichtslage zu überprüfen. Die Gewichtslage geht maßgeblich in die Fahrdynamik ein. Zum Thema „Gewicht“ stellen wir hier noch eine Tabelle bereit, die zeigt, wie stark die Magnethaftkraft mit zunehmendem Luftspalt abnimmt. Ein Magnet, der 3 kg zieht, zieht bei einem Luftspalt von 2,5 mm nur noch 0,5 kg. Dieser Umstand wird sich bei der Korrektur des Fahrverhaltens noch als relevant erweisen.
Mit welcher Magnetkraft wird ein Carrera-Modell auf die Schiene gedrückt?
Fahrdynamik = Ansprechverhalten vs. Stabilität
Fahrdynamik Carrera-Modell
Nun haben wir wieder sehr viel geschrieben. Grau ist alle Theorie, doch was kann der Bastler aus all dem mitnehmen? • Um den Schwerpunkt eines Racers zu optimieren, werden Gewichte und ggf. Magnete eingesetzt, wobei der Motor immer eine Magnetkraft hat, die berücksichtigt werden muss. • Wie stark sich die Magnetkraft auf die Fahrdynamik auswirkt, hängt von der Lage und vom Abstand zur Bahn ab. Ein um 0,5 mm abgeschliffener Reifen z.B. kann die Magnetkraft um bis zu 0,25 kg erhöhen. Es ist nicht immer der Grip, der für eine höhere Performance verantwortlich zeichnet. • Eine erhöhte Magnetkraft ermöglicht schnellere Kurvenfahrten, reduziert aber das Ansprechverhalten des Racers und somit die maximal erreichbare Höchstgeschwindigkeit. • Für das Feintuning sind Gewichte unerlässlich. • Eine kurvenreiche Bahn verlangt nach Stabilität. Hier kann eine Trimmung mittels „Blei“ das Fahrverhalten optimieren. • Ein Slotcar ist in der Regel hecklastig. Für eine temporeiche Bahn kann Gewicht in die Fahrzeugmitte verlagert werden. Kommen wir zurück zu unserem Toyota und zu dem angekündigten Vergleich. Die beiden letzten Werte sind für uns von Inter - esse. Mit welcher Kraft wird ein Racer an der Hinterachse auf die Scheine gedrückt - und wie groß ist die reine Magnetkraft?
Modell
Eigengewicht
Gewicht v
Gewicht h
Gewicht auf der Schiene mit Magnet h
Magnetkraft h
Audi R8 LMS
105,5 g
54,6 g
50,9 g
208 g
157,1 g
Toyota 83C
79,3 g
34,9 g
44,4 g
170 g
125,6 g
Lambo Huracán GT3
105,1 g
51,9 g
53,2 g
170 g
116,8 g
BMW M4 DTM
104,7 g
48,2 g
56,5 g
165 g
108,5 g
Carrera Digital 132 Schaltplan für LED-Heckbeleuchtung Carrera Digital 132 Schaltplan für LED-Frontbeleuchtung
Das Ergebnis ist eindeutig. Der Audi R8 LMS hat als Erstplatzierter ganze 31,5 g mehr Magnetkraft an der Hinterachse wirken als der Zweite in der Rangfolge - der Zweitplatzierte hat 8,8 g mehr als der Dritte - und der Dritte 8,3 g mehr als der Vierte. Ein Zufall ist das nicht. Was also tun? Wir pflanzten in unseren Toyota einen Standard-Mittelmagnet und fuhren erneut 50 Runden.
Setting
Rundenzeit Ø auf 50 Runden
Slot.it Originalbereifung
12,008 sec.
Ortmann-Reifen v/h geschliffen
9,729 sec.
Vorderreifen mit Lack versiegelt
9,388 sec.
Vorderachse Höhenlage justiert
9,170 sec.
Setting
Rundenzeit Ø auf 50 Runden
Slot.it Originalbereifung
12,008 sec.
Ortmann-Reifen v/h geschliffen
9,729 sec.
Vorderreifen mit Lack versiegelt
9,388 sec.
Vorderachse Höhenlage justiert
9,170 sec.
Mittelmagnet
8,959 sec.
Wie nicht anders erwartet, brach das Heck des Toyotas kontrollierbarer aus. Mit 8,959 Sekunden erzielten wir Bestzeit. Das schnellere Tempo offen - barte aber ein neues Problem. Beim Überfahren von Weichen und insbesondere beim Verlassen von engen Kurven hob sich die Schnauze des Racers, der Leitkiel rutschte aus der Schiene, dann erfolgte der Abflug. Woher rührte das? Hier sehen Sie unseren Toyota auf der rechten und ein klassisches Carrera-Modell auf der linken Seite. Zum direkten Vergleich haben wir die ver - bauten Magnete maßstabsgetreu rot hervorgeho - ben. Während der Mittelmagnet in einem Carrera- Modell fast 2/3 der Fahrzeugbreite abdeckt, muss sich der Toyota mit einem schmalen Streifen begnügen. Und auch der hintere Magnet ist klei - ner. Beim Geradeauslauf spielt das keine Rolle, wohl aber in engen Kurven und natürlich beim Drif - ten. Sobald sich die Magnete nicht mehr im opti - malen Wirkbereich befinden, wird die Front zu leicht und das Fahrzeug fliegt ab.
Magnete im Slotracer = Carrera versus Slot.it
Magnete im Slotracer = Carrera versus Slot.it
So langsam wie nötig in die Kurve hinein - so schnell wie möglich aus der Kurve heraus. Diese Faustformel gilt bei einem Slotcar auch, allerdings muss man den Zeitpunkt der Beschleunigung mit schmalen Magnetstreifen recht spät ansetzen. Wie unsere Skizze zeigt, büßt der Toyota bei Position 4 die Haftkraft beider Magnete fast vollständig ein. Im Drift wirken die Magnete gar nicht mehr - ausgerechnet dann, wenn der Impuls am größten ist, ordentlich Gas geben zu wollen. Wer zuviel Tempo drauf hat, verab - schiedet sich von der Bahn. Die letzte Option, die uns an dieser Stelle noch verblieb, war das „ Aus - bleien “ in den Bereichen Leitkiel und den Seitenschwellern. Hierfür besorgten wir uns etwas Walzblei (Anglerzubehör), Trimmgewichte (Auto - zubehör). Ferner legten wir uns ein kleines Sortiment an unterschiedlichen Sechskantmuttern mit Schrauben und Scheiben zur Seite. Eine Feinwaage sollte beim „Ausbleien“ nicht fehlen. Tipp: Sechskantmuttern eigenen sich hervorragend zum Beschweren eines Fahrwerks. Es gibt sie in jedweder Größe und Gewichtsklasse (Edelstahl, Messing, Aluminium). Bei Bedarf kann man eine entsprechend gekürzte Schraube in die Mutter mit eindrehen. Preiswerter und variantenreicher kann Feintuning nicht sein.
Deslotten mit „schmalen“ Magneten
Deslotten mit „schmalen“ Magneten
Ordnungshalber führen wir noch - mals unsere Rundenzeiten in Abhängigkeit sämtlicher Tuning- Maßnahmen auf. Zur Erinnerung: Der Audi R8 von Carrera hält den Rundenrekord mit 8,903 Sekun - den. Wir lagen mit 8,959 Sekun - den dicht auf. Die Frage war, ob das „Ausbleien“ diesen Rück - stand würde wettmachen können. Und würde sich der Audi unsere Aufholjagd gefallen lassen?
Neigt ein Slotcar zum Untersteuern , gilt es folgende Punkte zu überprüfen: • Liegt der Leitkiel tief genug im Schlitz? • Läuft der Leitkiel leichtgängig (Lagerung/Schwenkbereich)? • Federn die Schleifer zu weit aus? • Ist die Vorderachsspur zu breit? • Ist die Hinterachsspur zu schmal? • Ist die vordere Gewichtslage zu leicht? Nachdem wir die ersten fünf Störquellen ausschließen konnten, nahmen wir die Gewichtsoptimierung des Fahrwerks in Angriff. Der Federwaage nach wog der Racer 34,9 g vorne und 44,4 g hinten. 9,5 Gramm Differenz. Sollten wir wirklich soviel Gewicht in Richtung Vorderachse einbringen? Wer immer sich mit dem Ausbleien beschäftigt hat, weiß, an dieser Stelle gerät man ins Grü - beln. Die Gewichte müssen unter Berücksichtigung des Schwerpunkts und der Fliehkräfte tief positioniert im Fahrwerk sitzen. In keinem Fall sollte der Racer kopflastig werden. Nur leider hat man dort, wo die Gewichte optimal säßen, selten den erforderli - chen Bauraum zur Verfügung. Es gilt Kompromisse einzugehen, einzuschätzen und abzuwägen.
Feintunig > Fahrwerk beschweren und trimmen
1
Hier nun unsere Lösung:
Kleine Rolle Walzblei 1 x Mutter & Schraube = 2,2 g 2 x Bleiplatte á 0,4 g = 0,8 g 2 x Bleiplatte á 1,3 g = 2,6 g 2 x Bleiplatte á 0,6 g = 1,2 g
2 3 4 5
Mit einem Trimmgewicht von insge - samt 6,8 g wog unser Racer im zusammengebauten Zustand jetzt 86,1 g bei einer Gewichtsverteilung von 55 zu 45. Gute Werte. Wie aber würde sich diese Optimierung im Renngeschehen auswirken?
Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it ausgebleit
Setting
Rundenzeit Ø auf 50 Runden
Slot.it Originalbereifung
12,008 sec.
Ortmann-Reifen v/h geschliffen
9,729 sec.
Vorderreifen mit Lack versiegelt
9,388 sec.
Vorderachse Höhenlage justiert
9,170 sec.
Mittelmagnet
8,959 sec.
Trimmgewichte
8,712 sec.
Können wir den Umbau des Toyo - tas auf Carrera Digital 132 empfeh - len? Ja und nein! Die Umrüstung verlangt nach einer sachkundigen Hand und das Handling auf der Bahn ist völlig anders, wenn man Carrera-Standard-Modelle gewohnt ist. Im Gegenzug macht aber genau dieser Unterschied den Reiz aus. Ob nun mit oder ohne Magnete: Der Racer will fein dosiert beherrscht werden. Darauf muss man sich einlassen.
Unsere persönliche Testnote
1,2
SEHR GUT
85 €
plus
minus
+ Preis inkl. Teile für den Umbau + Verarbeitung + Gewicht + Einstellbare Vorderachse + Kabelführung im Bereich der VA + Ritzel aus Messing + Alu-Felgen hinten + Reifenqualität + Vorbereitet für Carrera Digital Decoder
- Keine Fahrzeugbeleuchtung - Leitkielrückstellung mittels Litzen - Fummelige Einstellung der VA (Höhenjustage) - Achslager aus Kunststoff - Madenschrauben (Sechskant nicht nach Norm)
Zum Abschluss noch ein kleiner Kritikpunkt: Bei der Montage der hinteren Alufelgen rutschte uns beim Anziehen der Maden - schrauben das Werkzeug durch. Anfänglich dachten wir, entweder sei der Innensechskant „rund“, oder aber unser Schlüssel defekt, bis wir aus Zufall bemerkten, der beiliegende Schlüssel hatte dieses Problem nicht. Hierzu fanden wir im Netz den Hin - weis, dass die Slot.it Madenschrauben nicht der Norm entsprechen. Gemäß DIN 913 sollte im Gewindestift M2 ein Sechskant der Größe 0,9 eingebracht sein. Die Slot.it-Madenschrauben haben an dieser Stelle ein Übermaß. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Hier jetzt unser Gesamturteil:
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Slotcar-Umbau

Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it auf Carrera Digital 132

Inhaltsverzeichnis • Vorwort • Wer oder was ist Slot.it? • Unboxed = Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 • Der Toyota im Fokus > Ansicht von unten • Leitkiel > Weshalb ein Frankenslot? • Leitkiel > Verkabelung und Montage • Digital-Decoder > Positionierung und Einbau • Heckbeleuchtung > LED´s für Licht und Bremslicht • Frontlicht > LED´s hinter dem Scheinwerferglas • Kabelbaum > Lage von Litzen und Steckern • Erster Testlauf > Mit Slot.it-Schlappen auf der Bahn • Reifen > Hinten „geschliffen“, vorne „gelackt“ • Feintuning > Magnete, Gewichte, Fahrdynamik • Feintuning > Fahrwerk beschweren und trimmen • Fazit
Leser unserer Website werden überrascht sein, wenn wir uns diesmal einem völlig anderen Thema zuwenden: dem Slotcar-Racing. Da wir ab und an Gelegenheit haben, auf der Bahn eines Freundes mitzufah - ren, entschlossen wir uns während der Corona-Pandemie zum Kauf eines eigenen Racers. Ein Carrera-Modell sollte es allerdings nicht werden. Unsere Wahl fiel auf den Toyota 86C von Slot.it. Der Racer erhielt Licht, wir verbauten einen Carrera-Decoder, wechselten den Leitkiel, zogen Ortmann-Reifen auf und wandten diverse Tuning-Maß - nahmen an. Reicht das für die Pole-Position? Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr
Slotcar-Umbau
Vorwort
Copyright | www.ralf-michael-ackermann.de © | 97877 Wertheim, 01.01.2024
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Wohl jeder von uns kennt sie und viele haben in Ihrer Kindheit mit ihr gespielt: Mit der Carrera-Rennbahn. Doch heute, wo Spielekonsolen unter dem Weihnachtsbaum liegen und die Kiddys sich in ihrer Frei - zeit mit Gaming-Apps beschäftigen, scheint die gute alte Autorenn - bahn ausgedient zu haben. Ein Relikt aus den frühen 60er und den späten 70er Jahren. Ist dem wirklich so? Nein! Carrera hat den Sprung in die Neuzeit geschafft. Dank digitaler Technik sind Spur - wechsel mit Überholmanöver möglich, Tankstopps vonnöten, Gewitter erzwingen Regenreifen, Brems- und Motorschäden machen einen Boxen-Stopp erforderlich und am Monitor kann man die Rundenzeiten in Echtzeit verfolgen. All diese Features sind Extras; haben ihren Preis. Ferner führt das rasante Geschehen die Fahrzeuge schnell an ihre physikalische Grenzen. Folglich wird geschraubt und getunt, bis das Optimum erreicht zu sein scheint. Nur leider haben die kleinen Flitzer von Carrera markante Schwächen, die man mit Bordmitteln manchmal nicht ausbügeln kann. Abhilfe schaffen hochwertige Racer von Fremdanbietern. Wir haben uns für ein Modell von Slot.it ent - schieden. In diesem Artikel zeigen wir, wie wir den Toyota 86C Nr. 38 Le Mans 1986 mithilfe eines Decoders digital aufrüsten, so dass der Betrieb auf dem System Carrera Digital 132 möglich ist - mit allen Funktionen. Obendrein statten wir den Racer mit einer Beleuchtung aus, optimie - ren den Leitkiel und ziehen neue Reifen auf. Vielleicht hilft Ihnen unsere Beschreibung bei der Realisierung eines eigenen Projekts?!
Wer oder was ist Slot.it?
Der italienische Anbieter Slot.it bietet Automodelle der Größe 1:32 in diversen Gruppen an (GT LMP / GT3 / Gruppe C / DMT Classic) und hat sich aufgrund einer hervorragenden Verarbeitungsqualität und Detailverliebtheit weltweit einen Namen verdient. Die Modelle sind aus der Verpackung heraus nur für analoge Bahnen geeignet. Zum Glück hat Slot.it die Zeichen der Zeit erkannt und bietet aktuell Modelle an, die bauseitig für die Aufnahme eines Digital-Decoders vorgesehen sind. Herauszufinden, welche Modelle digital umrüstbar sind, bedarf Insiderwissen. Wir empfehlen die Nachfrage beim fachkundigen Händler. Was macht Slot.it Slotcars so interessant? Hier kommen mehrere Details ins Spiel. Augenfällig ist, dass Slot.it sehr viel Wert auf Leicht - bau legt. Dieser Faktor ist in Kinderhand nicht immer von Vorteil. Carrera-Modelle sind grundlegend robust und überleben den ein oder anderen Crash unbeschadet. Den ambitionierten Tuner aber stört jedes Gramm zuviel, welches den Schwerpunkt unnötig nach oben hin verlagert. Ein weiterer Pluspunkt steht für die Einstellmöglichkeit des Pendelspiels an der Vorderachse . Carrera-Achsen werden grundsätz - lich gesteckt, hier ist eine Korrektur nur bedingt möglich. Slot.it- Achsen kann man sogar in der Höhe justieren. Ein weiteres, feines Extra sind die Kabelführungen. Während Carrera keinerlei Fixpunkte vorsieht und die Kabel vom Leitkiel her kommend auf die Vorderachse „legt“, führt Slot.it die Kabel unterhalb der Achse durch einen kleinen Kanal, so dass die freie Beweglichkeit der Achse immer gewährleistet ist. Ein technisches Schmankerl sind die Antriebsteile von Slot.it. Wäh - rend Carrera Antriebsritzel und Zahnräder aus Kunststoff verbaut, sticht der Konkurrent mit einem Ritzel aus Messing hervor. Und auch bei den Felgen wird nicht gespart. Die hinteren Felgen sind aus Alu, auf denen Reifen aufgezogen sind, die viel mehr Grip aufweisen, als dies bei Carrera der Fall wäre. Carrera-Reifen leiden unter Austrock - nung und zerbröseln nach ganz kurzer Zeit. Der Tuner wählt Ortmann- Reifen, die im Vergleich zu Slot.it-Schlappen nochmals qualitativ besser sind. Im Fazit sei gesagt: Slot.it-Racer sind gut durchdacht, preiswert und detailliert. Viele Tuning-Maßnahmen, die der ambitionierter Fahrer wünscht, sind bei dem italienischen Hersteller Standard. Doch lohnt ein Umbau?
Der italienische Anbieter Slot.it führt Slotcars auf hohem technischen Niveau
Unboxed = Toyota 86C Nr.38 Le Mans 1989 von Slot.it
Das Slotcar Toyota 86C Nr.38 Le Mans 1989 wurde im Jahr 2020 von Slot.it vorgestellt. Wir entschieden uns aus mehreren Gründen für dieses Modell. Hier fließt der persön - liche Geschmack mit ein, aber auch die Tatsache, dass der Toyota kein „Allerweltsmodell“ ist. Ferner verfügt das Chas - sis über Aussparungen zur Aufnahme eines Digital-Deco - ders. Leider findet man auf der Packung keinerlei Hin - weise für diese Möglichkeit der Umrüstung. An dieser Stelle sollte Slot.it nachbes - sern. Branchenüblich wird der Racer in einer folierten Verpa - ckung mit Umschüber gelie - fert. Bereits beim Anheben der Verpackung wird deutlich, wie leicht das Modell ist. Dem Gefühl nach wiegt der Toyota in seiner Klarsichthaube weniger als ein „nack - tes“ Carrera-Modell. Nachdem die Umverpackung entfernt ist, drehen wir das Modell auf den Kopf und finden in der Unterschale der Klarsichthaube eine kleine Tüte mit Kleinteilen, 2 Madenschrauben und 1 Inbusschlüssel der Größe 0,9. Leider fehlt auch hier jedweder Hinweis, wofür die Klein - teile gedacht sind (dazu später mehr). Eine wie auch immer geartete Bedienungsanleitung ist im Slot-Car- Bereich eine absolute Ausnahmeerscheinung. Slot.it schließt sich dieser Unsitte an, bietet aber auf der Website einen umfassenden Katalog über verfügbare Ersatzteile.
Unboxed = Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it
Der Toyota im Fokus > Ansicht von unten
Hier zeigen wir den Toyota von unten. Die Bodenplatte des Fahrge - stells ist extrem dünn, dementsprechend leicht verwindet sich die Platte, sobald der Racer demontiert ist. Die Arbeit als auch der Umbau an diesem Modell sind diffizil und für den Ungeübten eine kleine Her - ausforderung. Wenden wir uns den Details zu:
Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it Bodengruppe 1
Die Karosserieschale ist lediglich an zwei Punkten entlang der Mittellinie mit dem Fahrgestell verbunden. Diese „schwimmende“ Bauweise verhindert ein Verkannten der Karosserieteile. Der Motor ruht auf einem Träger, der mit vier Schrauben an der Bodenplatte befestigt ist. Abhängig vom Bahnlayout kann man die Schrauben etwas lösen und erreicht somit durch die Entkopp - lung eine Pendelmöglichkeit an der Hinterachse. Hinter dem Motor ist ein Magnet verbaut. Optional kann der Magnet gegen ein Gewicht getauscht werden. Vor dem Motor kann ein weiterer Magnet - alternativ auch ein Gewicht - montiert werden. Die Bohrung zur Aufnahme der Carrera-Infrarot-Diode zum Schalten der Weichen ist bereits vorhanden. Der Leitkiel wurde von uns bereits auf Frankenslot umgerüstet. Zu dieser ersten Tuning-Maßnahme folgende Erklärung:
2 3 4 5 6
Leitkiel > Weshalb ein Frankenslot?
Der Original-Leitkiel von Slot.it (siehe Bild links) ist im direkten Vergleich zu Carrera-Schwerten dünner (1,2mm statt 2,2mm) und taucht nicht so tief (6,2mm statt 6,9mm) in die Schiene ein. Würde man diesen Kiel auf einer Carrera-Digital - bahn 132 betreiben, wür - den die Weichen nicht richtig geschaltet, bzw. zurückgestellt. Nachfol - gende Autos bezahlen unsauber gestellte Weichen mit einem Abflug aus der Schiene. Abhilfe schafft ein Kiel aus dem Hause Frankenslot . Wir haben das Modell Art. Nummer 88013 verbaut. Dieser Kiel kostet im Fach - handel zwischen 3 und 4€. Der Kostenfaktor ist gering, der Bastelauf - wand etwas größer. In der Szene genießt Frankenslot einen sehr guten Ruf. Wir hielten uns an die Empfehlungen des Herstellers und achteten auf störende Grate in der Aufnahmebohrung im Chassis, die aber nicht vorhanden waren. Während der Original-Kiel in die dafür vorgesehen Aufnahmebohrung eingeclipst wird, führt man den Frankenslot von unten her in die Boh - rung ein, dann wird der Kiel mittels Unterlegscheibe und Schraube befestigt. Scheibe und Schraube liegen bei. Nach dem Umbau griffen wir zur Schieblehre und stellten fest, dass der Frankenslot-Kiel etwas mehr aufbaut. Demzufolge lag unser Toyota mit den Schleifern auf der Schiene auf, die Vorderreifen hatten keinen Kontakt mehr zur Bahn. Unser Rat: Bevor Sie dem ersten Impuls folgen und versuchen, die Vorderachse zu optimieren, warten Sie bitte ab. Beim Betrieb mit Ort - mann-Reifen, die nach dem Aufziehen noch geschliffen werden, müssen Sie die Höhenlage der Vorderachse ggf. erneut anpassen. Diesen doppelten Aufwand sollten Sie vermeiden.
Leitkiel > Verkabelung und Montage
Ein Kielwechsel geht mit Arbeit einher. In diesem Abschnitt zeigen wir, wie man den Frankenslot mit Schleifern versieht und wie man diese verkabelt. Hierfür benötigen wir zwei Hülsen D1,5x4 mit Bund, zwei Streifen Schleiferbürsten sowie eine rote als auch eine schwarze ein - adrige Silikonlitze in 0,25mm² (ggf. mit Stecker für den Decoder). Die beiden Kabel werden um die doppelte Hülsenlänge abisoliert, ver - zwirbelt und in die Hülsen gesteckt. Die aus den Hülsen herausragen - den Litzen werden umgeknickt. Zur Veranschaulichung haben wir für diese Vorbereitung als auch für die dann folgenden Montage-Schritte CAD-Modelle erstellt und Zeich - nungen ausgeleitet. Bevor es weitergeht, noch ein Tipp: Sie sollten die Kabel in keinem Fall mit den Hülsen verlöten! Nur so bleibt die volle Flexibilität erhalten und es kommt zu keinem Kabel - bruch.
Original-Leitkiel von Slot.it mit Maßen Frankenslot Leitkiel Art. Nr.: 88013 für Slot.it mit Maßen
Führen Sie den Stromabnehmer in den Leitkiel ein. Knicken Sie das Gewebeband im oberen Bereich um. Der Überstand sollte nicht gar so groß sein, sonst könnte der Schleifer im Inneren des Racers an irgend einer Stelle kollidieren. Fixieren Sie den Schleifer mit dem Daumen, dann erfolgt der zweite Knick. Der Schleifer bildet jetzt im Leitkiel eine S-förmige Kurve.
Frankenslot mit Schleifer bestücken
Sobald beide Schleifer in den Leitkiel eingebracht und ausgerichtet wurden, können die Kabel eingepreßt werden. Nehmen Sie einen Dorn, einen Bohrer oder sonst irgendein Hilfswerkzeug zur Hand, um ein wenig Platz im Schleifer zu schaffen (vorbohren). Aber nicht über - trieben. Hiernach drücken Sie die Buchse nebst Kabel beharrlich bis zum Anschlag in den Leitkiel. Hier hilft eine Zange weiter. Prüfen Sie, ob wild abstehende Drähtchen zu einem Kurzschluss füh - ren könnten. Diese ggf. abknipsen. Ziehen Sie ein wenig an den Kabeln, ob der Kraftschluss funktioniert. Im Regelfall hält diese Ver - bindung bombenfest. Ist alles okay, kommt der Leitkiel zurück an seinen angestammten Platz.
Der italienische Anbieter Slot.it führt Slotcars auf hohem technischen Niveau
Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it
Insgesamt betrachtet beeindruckt der Toyota 86C Nr.38 Le Mans 1989. Selbst bei sehr genauer Überprüfung findet man keinerlei Feh - ler. Sämtliche Decals sind präzise ausgerichtet, ja fast schon penibel genau. Der Lack ist makellos. Nur die Leichtbauweise hinterläßt ein flaues Gefühl in der Magengegend. Ist dieses Modell mit lediglich 79 Gramm Gewicht für den rauen Renneinsatz geeignet? Diese Frage klären wir später.
Bereits beim Anheben der Ver- packung wird deutlich, wie leicht das Modell ist (79 Gramm)
Inliner | 23.000 U/min bei 12V | Drehmoment 170g/cm | Spur- breite H60/V60 | Radstand 100mm | ca.79 Gramm
Der Slot.it-Leitkiel ist für den Digitalbetrieb ungeeignet
Der Frankenslot ist für den Digitalbetrieb optimiert
Litze abisolieren | Litze in Hülse stecken | Litze abknicken
Kabelvorbereitung für die Leitkiel-Schleifer
Schleifer in den Leitkiel einführen und wie dargestellt im oberen und unteren Bereich abknicken
Frankenslot Leitkiel komplett verkabelt
Nach dem Einpressen der Kabel ist der Leitkiel kpl. konfektioniert
In dem nun folgenden Bild zeigen wir den konfektionierten Leitkiel ver - baut im Toyota. Während der schwarze Zubringer sorgsam „verputzt“ wurde, ist das rote Kabel noch umgeben von einem Gespinst aus Drähtchen. Unser Rat, diese sorgsam zu entfernen, kommt nicht von ungefähr. Zum einen schaut die Sache ordentlicher aus, zum anderen könnten sich abgefallene Drähte im Racer verteilen, was einfach nur unsauber ist.
Der schwarze Zubringer wurde „geputzt“, der rote noch nicht
Frankenslot Leitkiel verkabelt im Slotcar
Digital-Decoder > Positionierung und Einbau
Der Toyota hat reichlich freien Bauraum zur Aufnahme des Decoders. Wir positionieren das Modell Carrera Digital 26732 zwischen Vorder - achse und Motorträger - und zwar so, dass die auf der Platine sitzende IR-Diode in der dafür vorgesehenen Bohrung ihren Platz fin - det. Dazu wird die Platine im Racer so ausgerichtet, wie hier dargestellt:
Da der Leitkiel im Gegensatz zu Carrera über keine Rückstellfeder verfügt, sorgen die beiden Kabel dafür, dass sich der Kiel mittig aus - richtet. Formen Sie also die Kabel sorgsam aus; achten Sie auf Leichtgängigkeit! Ein Tröpfchen Öl im Lager schadet nie!
Rücklicht
Motor
Schleifer
Frontlicht
Der Toyota hat reichlich Platz für den Decoder
IR-Diode (auf der Rückseite der Platine)
Bohrung zur Aufnahme der LED
Bevor Sie zum Lötkolben greifen, um das Motorkabel zu entfernen, noch ein Tipp: Plus liegt in Fahrtrichtung rechts und Minus dement - sprechend auf der linken Seite. Sie können sich bei der Neuverkabe - lung an unserem Aufbau orientieren:
Der Slot.it-Toyota 86C - mit Digital-Decoder komplett verkabelt
Digitalisiert und komplett verkabelt
Als wir den Decoder zum ersten Mal in den Racer setzten, waren wir enttäuscht, denn so richtig passen mochte da nichts. Der Decoder lag auf den beiden Domen der Motorhalterung auf (Kurzschlussgefahr) und kippte in einem Winkel von ca. 7 Grad in Richtung Leitkiel auf die Bodenplatte ab. Da wir an dieser Stelle neugierig waren, ob unser Toyota auf der Bahn funktioniert, entschieden wir uns für eine proviso - rische Befestigung. Nach der Verlötung nahmen wir ein ca. 2 Millimeter starkes doppelseitiges Klebeband der Marke TESA, papp - ten einen Streifen auf die beiden Dome und einen weiteren in den Boden, drückten die Platine auf die Klebestreifen - und siehe da: Die IR-Diode schaute korrekt aus der Bohrung; nahezu flächenbündig. Und auch der Schalter lag frei und war zugänglich. Es gibt Proviso - rien, die für immer bleiben. Ach ja: Ohne zuviel verraten zu wollen, der erste Test verlief ohne Probleme. Zwischenfazit: Der Umbau verlief bis hierhin relativ zügig, wenngleich er dann doch einige Stunden beanspruchte. Wo standen wir?
Frankenslot Leitkiel in Toyota C86 von Slot.it Ansicht von unten 1 2 3 4
Der Slot.it-Leitkiel wurde entfernt und ein Frankens - lot für den Digitalbetrieb montiert. Die Kabel des Leitkiels verlaufen unterhalb der Vor - derachse = Freilauf gewährleistet. Die Diode zum Schalten der Weichen befindet sich an der korrekten Stelle und funzt. Der „Fahrtrichtungsumschalter“ ist zugänglich und funktioniert ebenfalls.
Wenden wir uns der Fahrzeugbeleuchtung zu. Wir beginnen am Heck.
Heckbeleuchtung > LED´s für Licht und Bremslicht
Es gibt Modelle, da kann man die Rücklichter mit einem Skalpell behutsam entfernen, um dann die Steckbohrung oder die Ausbuch - tung zum Ansetzen des Bohrers zu nutzen. So einfach macht es einem der Toyota nicht. Die Heckleuchten sind in der Fortsetzung „tra - gende Teile“ und richten zwei Karosserieteile untereinander aus. Aus diesem Grund ließen wir die beiden Attrappen unberührt und platzier - ten die LED´s um wenige Millimeter versetzt neben den Heckleuchten. Tatsächlich findet man im Innern der Karosse jeweils rechts und links auch nur eine einzige Stelle, die dafür geeignet wäre - ein Tunnel - keine 5mm breit. Schwierig, in dieser räumlichen Enge die Mitte zu finden. Wir griffen zum Handbohrer und setzten ein kleines Vorloch gefolgt von einem 3,1mm Bohrer, der dem Durchmesser der LED´s entsprach. Jetzt wur - den die vorkonfektionierten LED´s eingepflanzt, verklebt und im Innern schwarz überstrichen. Weshalb der Lack? Weil eine LED immer auch ein klein wenig nach hinten abstrahlt. Und beleuchtete Radkästen? Nein, die müssen nicht sein. Soviel zu den mechanischen Arbeiten. Jetzt zur Elektrik:
Der Toyota 86C von Slot.it mit funktionaler Heckbleuchtung
Zwei LED´s im Heck sorgen für Fahr- und Bremslicht
Der Modellbauhandel bietet kom - plette verdrahtete Beleuchtungs - sätze an, die mit dem passenden Stecker für den Carrera-Digital- Decoder ausgerüstet sind. Ein - bauen, Kabel verlegen, Stecker verbinden, fertig. Komplettsätze mögen praktisch sein, nur leider sind sie auch teuer. Wer an dieser Stelle sparen und selbst löten möchte, benötigt neben Lötzinn, Litzen und Schrumpf - schlauch folgende Teile:
Schaltplan Heckbeleuchtung
Frontlicht > LED´s hinter dem Scheinwerferglas
In einigen Forenbeiträgen wird empfohlen, das „Deckglas“ der Front - scheinwerfer zu entfernen, um das Abblendlicht zu realisieren. Unser Rat: Tun Sie das nicht! Der Toyota bietet genügend Platz im Bereich des Lampengehäuses, um sämtliche Arbeiten vom Radkasten aus zu erledigen. Sie finden ganz bequem jene Position, wo der Scheinwer - fer-Dummy aufgebohrt werden muss. Wählen Sie einen 5er Bohrer, dann pusten Sie die Späne aus dem Lampengehäuse. Warum raten wir das? Weil das „Lampenglas“ beim Einkleben unweigerlich Scha - den nimmt. Sekundenkleber benebelt den Kunststoff. Und Kleber, der mittels UV-Licht aushärtet, hat nicht jeder zur Hand.
Bevor wir uns den mechanischen Arbeiten zuwenden, hier der Schalt - plan für die Frontbeleuchtung. Zwar bietet der Carrera-Digital-Decoder 2 Ausgänge für die Frontbeleuchtung an, wir nutzen hier lediglich einen, das vereinfacht die Kabelverlegung. • 2 x Standard LED in weiß klar | 3mm | 2,1V | 20mA • 1 x Vorwiderstand 100 Ohm • 1 x 2-Pin-Stecker 2.0mm
Schaltplan Frontbeleuchtung
Der Slot.it-Toyota 86C - bereits vorgesehen für Digital-Decoder
• 2 x Standard LED in rot-diffus oder klar | 3mm | 2,1V | 20mA • 1 x Vorwiderstand 560 Ohm 1 x 2-Pin-Buchsenstecker in der Größe 2.0mm Als günstige Bezugsquelle bietet sich u.a. Conrad an. Kritiker könnten einwenden, „scale“ sei der Toyota nun nicht mehr. Aber das stört uns nicht. Wir bevorzugen diese praktikable Lösung und denken, so schlecht schaut das Heck nicht aus.
Der Toyota mit funktionalen Heckleuchten auf der Bahn
Der Toyota 86C mit funktionaler Heckbleuchtung auf der Bahn
Warum wird so ein Aufwand um die Beleuchtung betrieben? Sollte sich im Rennverlauf der Sprit dem Ende zuneigen (Reserve), erhält der Fahrer am Monitor einen Hinweis und die Scheinwerfer beginnen zu blinken. Derart gewarnt, steuert man die Boxengasse an und lässt sich „virtuell“ betanken. Der Monitorhinweis bleibt im Eifer des Gefechts nicht selten unbemerkt.
Toyota 86C von slot.it mit Frontbeleuchtung in der Boxengasse
Der Toyota 86C mit Abblendlicht in der Boxengasse
Wie man sieht, ist der Einbau geglückt. Wir haben übrigens die innen liegenden Scheinwerfer zur Aufnahme der LED´s verwendet, denn hier ist die Gefahr, mit den Vorderreifen zu kollidieren, am geringsten. Optisch mag es besser aussehen, wenn man die äußeren Scheinwer - fer modifiziert. Kommen wir zu den Kosten. Die vollständige Front- und Heckbeleuch - tung schlug mit ca. 4€ zu Buche. Der Einbau hat 2-3 Stunden verschlungen. Der Geübte wird den Umbau schneller bewältigen.
Kabelbaum > Lage von Litzen und Steckern
Hier zeigen wir, wie sich die Kabel vom Heck- und Frontscheinwerfer aus kommend kurz hinter dem Cockpit treffen und wie wir die Stecker für den Digital-Decoder positionierten. Als wir den Toyota zum ersten Mal präsentierten, hagelte es folgende Kritik: „Kein Mensch legt soviel Gewicht da oben rein!“
Ja, da mag was dran sein. Unsere Prämisse galt dem Handling; wir wollten den Zusammenbau von Karosserie und Fahrwerk so optimal wie nur irgend möglich gestalten. Den Schwerpunkt hatten wir zu die - sem Zeitpunkt nicht im Fokus. Sollten wir die Verkabelung ändern? Vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt! Jetzt mochten wir den Toyota auf die Schiene setzen und schauen, ob er läuft (an diesem Tag übri - gens entstanden die oben gezeigten Fotos zum Thema Heck- und Frontbeleuchtung).
Kabelbaum in der Karosserie Slot.it Toyota 86C
Der Kabelbaum in der Karosserie
Erster Testlauf > Mit Slot.it-Schlappen auf der Bahn
Die besagte Bahn, auf der wie ab und an mitfahren, hat eine Streckenlänge von 31m. Nach dem Start geht es in eine enge Kurve hinein, dann folgt eine Schnellpassage, die in einer Haarnadel - kurve endet. Es folgt eine ausgedehnte Brückenfahrt mit Kurven unterschied - lichster Radien. Nach einer weiteren Schnellpassage brettert der Racer in eine Steilkurve, umzirkelt dann ein zulaufendes Oval, welches in der Verlän - gerung über eine S-Kurve und dann an der Boxengasse vorbei bis zur Ziellinie führt. Gespannt, ob unser Toyota ein Lebenszeichen von sich gibt, setzten wir ihn auf die Schiene. Die Prozedur werden einige ken - nen: Slotcar auf die Strecke stellen, Taste CODE an der Control Unit drücken, danach Handregler wählen und die Weichentaste betätigen. Dann eigentlich sollte der Toyota munter blinken und startklar sein. Doch es tat sich nichts. Der Fehler war schnell gefunden. Wir mussten lediglich die Polung am Decoder umschalten, dann flitzten wir los. Erstaunlich leise für ein Inliner mit Messingritzel. In der ersten Kurve schwänzelte das Heck, dann flott weiter bis zur Haarnadelkurve und abermals ein Heckausbruch. Spurwechsel? Einfahrt in die Boxen - gasse? Tankstopp? Alles okay! Nach einigen Runden pendelte sich die Zeit auf konstante 12 Sekunden ein. Ein Stück weit enttäuschend. Auf dieser Bahn gelten 10 Sekunden als gut, der Rekord liegt bei 8.903 Sekunden. Der Rekordhalter ist ein Audi R8 LMS "Twin Busch“ von Carrera (siehe Bild). Doch wir wurden getrös - tet: „Zieh hinten geschliffene Ortmän - ner auf, das bringt dir satte zwei Sekunden“. Info: Das Bahnlayout wurde mit dem autorennbahnplaner.de erstellt (Layout bitte anklicken). Wir möchten dieses Programm allen Slotcar- Freunden wärmstens empfehlen.
Reifen > Hinten „geschliffen“, vorne „gelackt“
Um den perfekten Reifen wird in der Slotcar-Szene diskutiert und gestritten. Nur in einem Punkt ist man sich einig: Mit Carrera-Reifen macht das Hobby wenig Spaß. Ob das nun am Material liegt (Gummi) oder am Vulkanisationsprozess, mag dahingestellt sein. Fakt ist, Car - rera-Reifen haben wenig Traktion und verhärten schnell. Ortmann-Reifen sind nicht aus Gummi, sondern aus Polyurethan (PU). PU-Reifen haben ordentlich Grip. Und Ortmann bietet im Gegensatz zu anderen Herstellern für nahezu alle gängigen Fahrzeuge den passenden Reifen. Kurzum: Wir zogen Ortmann-Schlappen auf. Und zwar den Typ 51A . Aber nur hinten. Denn nur an der Hinterachse wird Traktion benötigt. An der Vorderachse wäre Grip für einen mittels Leitkiel geführten Racer kontraproduktiv. 2 Ortmann-Reifen kosten ca. 3,50€. Nach dem Aufziehen werden die Reifen auf einer entsprechenden Schleifmaschine zuerst geschliffen, danach feingeschliffen, dann an den Kanten gerundet. Möglichst mit einem negativen Sturz. Ähnliches geschieht mit den Vorderreifen. Die aber erhalten einen positiven Sturz und werden im Anschluss mit Nagellack oder Sekundenkleber versiegelt. So erhält man eine extrem glatte Oberfläche. Das waren jetzt sehr viele Informationen auf einmal. Gehen wir ins Detail.
Wie finde ich den passenden Ortmann-Reifen? Einige Modellbauhändler bieten eine Kom - patibilitätstabelle an. Hier ein Beispiel :
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Bahnlayout „Uwe“
Mit welcher Vorrichtung wird ein Reifen geschliffen? Es gibt zwei Methoden. Die kostengünstigste ist die sogenannte Brettchenmethode . Hier wird das namensgebende Brett mit Schleifpapier bezogen und unter die Hinterachse des Racers platziert. Jetzt hebt man den Racer hinten an, gibt Gas und drückt die rotierenden Reifen auf das Schleifpapier. Der Handel bietet für ca. 90€ eine diesem Prinzip folgende Vorrichtung an. Nachteil: Motor und Getriebe des Racers werden stark bean - sprucht. Für die zweite Methode benötigt man eine spezielle Reifen - schleifmaschine . Kosten je nach Ausführung zwischen 150 und 350€. Abhängig vom Modell kann man einzelne Reifen oder Rei - fen paarweise auf der Achse montiert planschleifen und ggf. auch mit einen negativen oder positiven Sturz versehen. Nachteil: Für das Hobby sind derlei Maschinen eine teure Angelegenheit.
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Worauf muss man beim Schleifen achten? Das Thema ist zu komplex, um hier in aller Ausführlichkeit abge - handelt werden zu können. Aus diesem Grund empfehlen wir: Schauen Sie sich das folgende Video an. Hier werden viele grundsätzliche Fragen geklärt.
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Mit welcher Körnung wird geschliffen? > Grobschlichten = 120-180er Körnung > Schlichten = 320er Körnung > Nassschleifen = 600er Körnung Sollte der Grip nachlassen, empfiehlt Ortmann eine 400-600er Körnung (Nachschleifen).
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Und was bringen all diese Maßnahmen auf der Bahn? Sie erinnern sich an unsere Rundenzeiten auf Originalschlap - pen? Sie betrug 12 Sekunden im Mittel auf 50 Runden. Beim zweiten Test absolvierten wir die Strecke mit geschliffenen Ort - mann-Reifen, beim dritten Testlauf waren die Vorderreifen mit Sekundenkleber versiegelt - und beim vierten Testlauf justierten wir zusätzlich die Höhenposition der Vorderachse. Jede einzelne Maßnahme brachte messbare Erfolge. Hier die Ergebnisse:
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Fazit
Während unserer Bastelarbeiten am Toyota 86C Nr. 38 Le Mans 1986 von Slot.it wurde der Bahnrekord mehrmals gebrochen. Zwei Audis lagen im Wettstreit, wobei das Modell LMS No.22A von Carrera mit 8,859 Sekunden die Spitzenposition errang. Eine Zeit, von der wir dachten, sie niemals knacken zu können. Tatsächlich erwiesen sich die ersten Versuche als zäh. Die Fahrcharakteristik des beschwerten Racers erschien unverändert; vielleicht sogar eine Spur schlechter als zuvor. Mit Zeiten um die 9,3 bis 8,9 Sekunden wollten wir den Test bereits beenden, dann aber zogen wir die Reifen nochmals ab und es gelang im „Tunnelblick“ - also voll konzentriert - eine Fahrt, die bis dato uner - reicht ist: 8,712 Sekunden .
Testläufe dieser Art sind im Regelfall aussagekräftig, insofern die Rundenzeiten in einem Bereich von wenigen Zehntel reprodu - zierbar sind. Natürlich wird es immer Abweichungen geben. Die eine Runde gelingt, die andere nicht. Persönliche Schnitzer kann man getrost außen vorlassen. Tritt ein Fahrfehler hingegen öfters auf, muss man die Ursache(n) hinterfragen. Der Rekordhalter auf dieser Bahn - der Audi R8 LMS "Twin Busch“ von Carrera - absolvierte sämtliche Kurven auf der Bahn souverän, während unser Toyota mit dem Heck ab und an schwänzelte, um dann mit dem langen Heck an der Leitplanke entlangzuschleifen. Zum direkten Vergleich durften wir zwei „Fremdfahrzeuge“ mit „Stum - melheck“ auf die Bahn setzen und testen. Hier die gefahrenen Zeiten:
Carrera Lamborghini Huracán GT3
9,327 sec.
Carrera Audi R8 GT3
8,903 sec.
Feintunig > Magnete, Gewichte, Fahrdynamik
Weshalb Carrera-Modelle wie ein Brett auf der Bahn kleben, ist schnell beantwortet. Im Fahrgestell sind zwei Ferro-Magnete verbaut und auch der Motor erzeugt ein zusätzliches Magnetfeld. Wie stark diese Kräfte im Zusammenspiel wirken, kann man mit einer handelsüblichen Feder- oder Löffelwaage ermitteln. Wir haben einige Modelle auf der Bahn stehend vermessen und waren über die extreme Streuung überrascht. Bevor wir mehr verraten, möchten wir ein deutliches Statement abge - ben. In keinem der Fälle werden wir unseren Toyota mit sogenannten Supermagneten auf Neodym-Basis zupflastern. Am liebsten wäre uns ein Fahrzeug ganz ohne Permanentmagnet . Im Gegenzug fahren wir als Gast auf einer Bahn, auf der Carrera- & Scalextric-Modelle im Wettkampf stehen. Magnetlos würden wir nur hinterherfahren. Im Sinne der Chancengleichheit möchten wir die Magnetkraft des Toyotas lediglich anpassen. Die Schwierigkeit bei diesem Unterfangen war, zu ermitteln, welche Magnetkraft bei Carrera „Standard“ ist. Zu diesem Zweck hatten wir uns folgende „Prüfvorrichtung“ einfallen lassen:
Zwischenfazit Wie im echten Renngeschehen auch, entscheiden Zehntel, Hun - dertstel und Tausendstel über Sieg oder Niederlage. Im Fazit erreichte der Toyota Platz 2. Ihm fehlten 0,267 Sekunden auf den Erstplatzierten. In Sachen Kurvenverhalten bestand Optimie - rungsbedarf. Das schwänzelnde Heck kostete wertvolle Zeit. Derlei Probleme kann man mit Gewichten begegnen. Oder aber mit dem Verbau eines Mittelmagneten, über den der Toyota „ab Werk“ nicht verfügt. Ab jetzt war Feintuning gefragt.
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Mit welcher Magnetkraft wird ein Carrera-Modell an der Hinter- achse auf die Schiene gedrückt?
Die „Prüfvorrichtung“ ist nicht perfekt. Um die Haftkraft exakt ermitteln zu können, müsste sich die Federwaage austariert im Schwerpunkt des Racers befinden - unter Berücksichtigung aller Magnetkräfte. Ferner müsste gewährleistet sein, dass sich sämtliche Räder zeitgleich von der Schiene lösen. Solch einen Aufwand wollten wir nicht betreiben. Stattdessen positionierten wir die Waage möglichst nah an der Hinterachse des jeweiligen Racers und achteten darauf, die Hebelwirkung so gering wie nur irgend möglich zu halten. Im Anschluss führten wir die gleiche Prozedur an der Vorderachse aus, um die Gewichtslage zu überprüfen. Die Gewichtslage geht maßgeblich in die Fahrdynamik ein. Zum Thema „Gewicht“ stellen wir hier noch eine Tabelle bereit, die zeigt, wie stark die Magnethaftkraft mit zunehmendem Luftspalt abnimmt. Ein Magnet, der 3 kg zieht, zieht bei einem Luftspalt von 2,5 mm nur noch 0,5 kg. Dieser Umstand wird sich bei der Korrek - tur des Fahrverhaltens noch als relevant erweisen.
Magnet-Haftkraft in Abhän- gigkeit zum Abstand
Magnet-Haftkraft in Abhängigkeit zum Abstand
Fahrdynamik = Ansprechverhalten vs. Stabilität
Fahrdynamik Carrera-Modell
Nun haben wir wieder sehr viel geschrieben. Grau ist alle Theorie, doch was kann der Bastler aus all dem mitnehmen? • Um den Schwerpunkt eines Racers zu optimieren, werden Gewichte und ggf. Magnete eingesetzt, wobei der Motor immer eine Magnetkraft hat, die berücksichtigt werden muss. • Wie stark sich die Magnetkraft auf die Fahrdynamik auswirkt, hängt von der Lage und vom Abstand zur Bahn ab. Ein um 0,5 mm abgeschliffener Reifen z.B. kann die Magnetkraft um bis zu 0,25 kg erhöhen. Es ist nicht immer der Grip, der für eine höhere Performance verantwortlich zeichnet. • Eine erhöhte Magnetkraft ermöglicht schnellere Kurvenfahrten, reduziert aber das Ansprechverhalten des Racers und somit die maximal erreichbare Höchstgeschwindigkeit. • Für das Feintuning sind Gewichte unerlässlich. • Eine kurvenreiche Bahn verlangt nach Stabilität. Hier kann eine Trimmung mittels „Blei“ das Fahrverhalten optimieren. • Ein Slotcar ist in der Regel hecklastig. Für eine temporeiche Bahn kann Gewicht in die Fahrzeugmitte verlagert werden. Kommen wir zurück zu unserem Toyota und zu dem angekündigten Vergleich. Die beiden letzten Werte sind für uns von Interesse. Mit wel - cher Kraft wird ein Racer an der Hinterachse auf die Scheine gedrückt - und wie groß ist die reine Magnetkraft?
Carrera Digital 132 Schaltplan für LED-Heckbeleuchtung Carrera Digital 132 Schaltplan für LED-Frontbeleuchtung Mit welcher Magnetkraft wird ein Carrera-Modell auf die Schiene gedrückt?
Modell
Eigenge- wicht
Gewicht v
Gewicht h
Gewicht auf der Schiene mit Magnet h
Magnet- kraft h
Audi R8 LMS
105,5 g
54,6 g
50,9 g
208 g
157,1 g
Toyota 83C
79,3 g
34,9 g
44,4 g
170 g
125,6 g
Lambo Huracán
105,1 g
51,9 g
53,2 g
170 g
116,8 g
BMW M4 DTM
104,7 g
48,2 g
56,5 g
165 g
108,5 g
Das Ergebnis ist eindeutig. Der Audi R8 LMS hat als Erstplatzierter ganze 31,5 g mehr Magnetkraft an der Hinterachse wirken als der Zweite in der Rangfolge - der Zweitplatzierte hat 8,8 g mehr als der Dritte - und der Dritte 8,3 g mehr als der Vierte. Ein Zufall ist das nicht. Was also tun? Wir pflanzten in unseren Toyota einen Standard-Mittel - magnet und fuhren erneut 50 Runden. Wie nicht anders erwartet, brach das Heck des Toyotas kontrollierbarer aus. Mit 8,959 Sekunden erzielten wir Bestzeit. Das schnellere Tempo offenbarte aber ein neues Problem. Beim Überfahren von Weichen und insbesondere beim Verlassen von engen Kurven hob sich die Schnauze des Racers, der Leitkiel rutschte aus der Schiene, dann erfolgte der Abflug. Woher rührte das?
Setting
Rundenzeit Ø auf 50 Runden
Slot.it Originalbereifung
12,008 sec.
Ortmann-Reifen v/h geschliffen
9,729 sec.
Vorderreifen mit Lack versiegelt
9,388 sec.
Vorderachse Höhenlage justiert
9,170 sec.
Magnete im Slotracer = Carrera versus Slot.it
Magnete im Slotracer = Carrera versus Slot.it
Hier sehen Sie unseren Toyota auf der rechten und ein klassisches Carrera-Modell auf der linken Seite. Zum direkten Vergleich haben wir die verbauten Magnete maßstabsgetreu rot hervorgehoben. Während der Mittelmagnet in einem Carrera-Modell fast 2/3 der Fahr - zeugbreite abdeckt, muss sich der Toyota mit einem schmalen Streifen begnügen. Und auch der hintere Magnet ist kleiner. Beim Geradeaus - lauf spielt das keine Rolle, wohl aber in engen Kurven und natürlich beim Driften. Sobald sich die Magnete nicht mehr im optimalen Wirk - bereich befinden, wird die Front zu leicht und das Fahrzeug fliegt ab.
Deslotten mit „schmalen“ Magneten
Deslotten mit „schmalen“ Magneten
So langsam wie nötig in die Kurve hinein - so schnell wie möglich aus der Kurve heraus. Diese Faustformel gilt bei einem Slotcar auch, allerdings muss man den Zeitpunkt der Beschleuni - gung mit schmalen Magnet - streifen recht spät anset - zen. Wie unsere Skizze zeigt, büßt der Toyota bei Position 4 die Haftkraft bei - der Magnete fast vollstän - dig ein. Im Drift wirken die Magnete gar nicht mehr - ausgerechnet dann, wenn der Impuls am größten ist, ordentlich Gas geben zu wollen. Wer zuviel Tempo drauf hat, verabschiedet sich von der Bahn.
Die letzte Option, die uns an dieser Stelle noch verblieb, war das „ Aus - bleien “ in den Bereichen Leitkiel und den Seitenschwellern. Hierfür besorgten wir uns etwas Walzblei (Anglerzubehör), Trimmgewichte (Autozubehör). Ferner legten wir uns ein kleines Sortiment an unter - schiedlichen Sechskantmuttern mit Schrauben und Scheiben zur Seite. Eine Feinwaage sollte beim „Ausbleien“ nicht fehlen. Tipp: Sechskantmuttern eigenen sich hervorragend zum Beschweren eines Fahrwerks. Es gibt sie in jedweder Größe und Gewichtsklasse (Edelstahl, Messing, Aluminium). Bei Bedarf kann man eine entspre - chend gekürzte Schraube in die Mutter mit eindrehen. Preiswerter und variantenreicher kann Feintuning nicht sein.
Setting
Rundenzeit Ø auf 50 Runden
Slot.it Originalbereifung
12,008 sec.
Ortmann-Reifen v/h geschliffen
9,729 sec.
Vorderreifen mit Lack versiegelt
9,388 sec.
Vorderachse Höhenlage justiert
9,170 sec.
Mittelmagnet
8,959 sec.
Ordnungshalber führen wir nochmals unsere Rundenzeiten in Abhän - gigkeit sämtlicher Tuning-Maßnahmen auf. Zur Erinnerung: Der Audi R8 von Carrera hält den Rundenrekord mit 8,903 Sekunden. Wir lagen mit 8,959 Sekunden dicht auf. Die Frage war, ob das „Ausbleien“ die - sen Rückstand würde wettmachen können. Und würde sich der Audi unsere Aufholjagd gefallen lassen?
Feintunig > Fahrwerk beschweren und trimmen
Neigt ein Slotcar zum Untersteuern , gilt es folgende Punkte zu über - prüfen: • Liegt der Leitkiel tief genug im Schlitz? • Läuft der Leitkiel leichtgängig (Lagerung/Schwenkbereich)? • Federn die Schleifer zu weit aus? • Ist die Vorderachsspur zu breit? • Ist die Hinterachsspur zu schmal? • Ist die vordere Gewichtslage zu leicht? Nachdem wir die ersten fünf Störquellen ausschließen konnten, nah - men wir die Gewichtsoptimierung des Fahrwerks in Angriff. Der Federwaage nach wog der Racer 34,9 g vorne und 44,4 g hinten. 9,5 Gramm Differenz. Sollten wir wirklich soviel Gewicht in Richtung Vor - derachse einbringen? Wer immer sich mit dem Ausbleien beschäftigt hat, weiß, an dieser Stelle gerät man ins Grübeln. Die Gewichte müs - sen unter Berücksichtigung des Schwerpunkts und der Fliehkräfte tief positioniert im Fahrwerk sitzen. In keinem Fall sollte der Racer kopflas - tig werden. Nur leider hat man dort, wo die Gewichte optimal säßen, selten den erforderlichen Bauraum zur Verfügung. Es gilt Kompro - misse einzugehen, einzuschätzen und abzuwägen. Hier nun unsere Lösung:
Toyota 86C, Nr.38, Le Mans 1989 von Slot.it ausgebleit 1
Kleine Rolle Walzblei 1 x Mutter & Schraube = 2,2 g 2 x Bleiplatte á 0,4 g = 0,8 g 2 x Bleiplatte á 1,3 g = 2,6 g 2 x Bleiplatte á 0,6 g = 1,2 g
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Mit einem Trimmgewicht von insgesamt 6,8 g wog unser Racer im zusammengebauten Zustand jetzt 86,1 g bei einer Gewichtsverteilung von 55 zu 45. Gute Werte. Wie aber würde sich diese Optimierung im Renngeschehen auswirken?
Setting
Rundenzeit Ø auf 50 Runden
Slot.it Originalbereifung
12,008 sec.
Ortmann-Reifen v/h geschliffen
9,729 sec.
Vorderreifen mit Lack versiegelt
9,388 sec.
Vorderachse Höhenlage justiert
9,170 sec.
Mittelmagnet
8,959 sec.
Trimmgewichte
8,712 sec.
Können wir den Umbau des Toyotas auf Carrera Digital 132 empfeh - len? Ja und nein! Die Umrüstung verlangt nach einer sachkundigen Hand und das Handling auf der Bahn ist völlig anders, wenn man Car - rera-Standard-Modelle gewohnt ist. Im Gegenzug macht aber genau dieser Unterschied den Reiz aus. Ob nun mit oder ohne Magnete: Der Racer will fein dosiert beherrscht werden. Darauf muss man sich ein - lassen. Zum Abschluss noch ein kleiner Kritikpunkt: Bei der Montage der hinte - ren Alufelgen rutschte uns beim Anziehen der Madenschrauben das Werkzeug durch. Anfänglich dachten wir, entweder sei der Innensechs - kant „rund“, oder aber unser Schlüssel defekt, bis wir aus Zufall bemerkten, der beiliegende Schlüssel hatte dieses Problem nicht. Hierzu fanden wir im Netz den Hinweis, dass die Slot.it Madenschrau - ben nicht der Norm entsprechen. Gemäß DIN 913 sollte im Gewinde - stift M2 ein Sechskant der Größe 0,9 eingebracht sein. Die Slot.it- Madenschrauben haben an dieser Stelle ein Übermaß. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Hier jetzt unser Gesamturteil:
Unsere persönliche Testnote
1,2
SEHR GUT
85 €
plus
minus
+ Preis inkl. Teile für den Umbau + Verarbeitung + Gewicht + Einstellbare Vorderachse + Kabelführung im Bereich der VA + Ritzel aus Messing + Alu-Felgen hinten + Reifenqualität + Vorbereitet für Carrera Digital Decoder
- Keine Fahrzeugbeleuchtung - Leitkielrückstellung mittels Litzen - Fummelige Einstellung der VA (Höhenjustage) - Achslager aus Kunststoff - Madenschrauben (Sechskant nicht nach Norm)